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45. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 19. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC), 52. Jahrestagung der Österreichischen Gesellschaft für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie (ÖGPÄRC)

11.09. - 13.09.2014, München

Komplikation Sternumosteomyelitis – Staphylococcus Epidermidis, Haut oder pathogener Wundkeim

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Nick Spindler - Leipzig, Deutschland
  • Corinna Biereigel - Universitätsklinik Leipzig, Plastische-, Ästhetische und Spez. Handchirurgie, Leipzig, Deutschland
  • Pascal Dohmen - Herzzentrum Leipzig, Herzchirurgie, Leipzig, Deutschland
  • Arne Rodloff - Universitätsklinik Leipzig, Institut für Medizinische Mikrobiologie und Infektionsepidemiologie, Leipzig, Deutschland
  • Friedrich Wilhelm Mohr - Herzzentrum Leipzig, Herzchirurgie, Leipzig, Deutschland
  • Stefan Langer - Universitätsklinik Leipzig, Plastische-, Ästhetische und Spez. Handchirurgie, Leipzig, Deutschland

Deutsche Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen. Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen. Österreichische Gesellschaft für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie. 45. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 19. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC), 52. Jahrestagung der Österreichischen Gesellschaft für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie (ÖGPRÄC). München, 11.-13.09.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. Doc281

doi: 10.3205/14dgpraec056, urn:nbn:de:0183-14dgpraec0566

Veröffentlicht: 3. September 2014

© 2014 Spindler et al.
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Gliederung

Text

Seit Einführung der medianen Sternotomie im ausgehenden 19. Jahrhundert und deren standardisierte Verwendung als Zugang zum Herzen ab den 1960er Jahren nimmt die Behandlung “Tiefer sternaler Wundinfektionen“ einen wichtigen Stellenwert in der rekonstruktiven Chirurgie ein. Diese mit 1-2% immer noch eine seltene, aber ernst zu nehmende Komplikation verursachen vermehrt Folgeeingriffe, die Verwendung von Reserveantibiotika und resultieren in prolongierter Hospitalisierung der Patienten mit stetig steigender Belastung für das Gesundheitssystem.

Ziel dieser Arbeit ist die Erstellung eines mikrobiologische Besiedelung und Infektionsprofils herzchirurgischer Patienten mit DSWI. Es erfolgte eine Retrospektive Datenanalyse 53 herzchirurgischer Patienten mit DSWI, die im Zeitraum von Mai 2012 – Mai 2013 ein radikales Knochen- und Weichteildebridement sowie simultanen Wundverschluß mittels Lappenplastik erhalten haben.

Das mittlere Patientenalter betrug 67 Jahre (35-83); 62% ♂, 38% ♀. 65% zeigten ein gram-positives, 35% ein gram-negatives Spektrum; Staph epidermidis wurde in 55% nachgewiesen. In nur 9,4% der Fälle konnte intraoperativ ein multiresistenter Erreger (VRE, ESBL, Metallo-Beta-Lactamase) nachgewiesen werden. 77% der Fälle zeigten nach radikalem chirurgischen Debridement kein mikrobiologisches Wachstum. In 23% der Fälle konnten weiterhin ein Keimspektrum nachgewiesen werden, dies bestand in 50% aus Staph. Epidermides.

Die Untersuchung ergab eine deutliche Verlagerung des Keimspektrums in den Gram positiven Bereich mit führendem Vorkommen des Staph. epidermidis. Insbesondere nach radikaler Wundexzision ist dieser häufig in tieferen Gewebsschichten weiterhin nachweisbar und auf Grund der verursachenden Wundheilungsstörungen als pathogen anzusehen. Das radikale chir. Debridement der sternalen Wunde und die simultane Defektdeckung mittels gest. Latissimus dorsi Lappenplastik sowie die resistogrammgerechte antibiotischer Therapie mit sogenannten “Reserveantibiotika“ sind der Schlüssel zur effektiven und komplikationsarmen Versorgung in diesem komplikationsbehafteten Patientengut.