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45. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 19. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC), 52. Jahrestagung der Österreichischen Gesellschaft für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie (ÖGPÄRC)

11.09. - 13.09.2014, München

Verminderung von Serombildung und post-operativen Komplikationen durch Vacuum-Therapie bei Patienten nach massivem Gewichtsverlust

Meeting Abstract

  • presenting/speaker P. Niclas Broer - Klinikum Bogenhausen, Plastische Chirurgie, München, Deutschland; Yale University, Plastic Surgery, New Haven, Vereinigte Staaten Von Amerika
  • Marc Walker - Yale School of Medicine, Plastic and Reconstructive Surgery, New Haven, Vereinigte Staaten von Amerika
  • Katie Weichman - Memorial Sloan Kettering Cancer Center, Plastic Surgery, New York City, Deutschland
  • Sebastian Voigt - Klinikum Bogenhausen, Plastische Chirurgie, München, Deutschland
  • Stephanie Kwei - Yale University, Plastic Surgery, New Haven, Vereinigte Staaten von Amerika
  • Grant Thomson - Yale University, Plastic Surgery, New Haven, Vereinigte Staaten von Amerika

Deutsche Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen. Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen. Österreichische Gesellschaft für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie. 45. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 19. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC), 52. Jahrestagung der Österreichischen Gesellschaft für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie (ÖGPRÄC). München, 11.-13.09.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. Doc34

doi: 10.3205/14dgpraec054, urn:nbn:de:0183-14dgpraec0544

Veröffentlicht: 3. September 2014

© 2014 Broer et al.
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Gliederung

Text

Ziel: Zur Vermeidung von Serombildung die sofortige Anwendung von kontinuierlicher Vacuum-Behandlung (continuous negative pressure wound therapy NPWT) mit der Anwendung regulärer Jackson-Pratt (JP) Drainagen bei Patienten, welche sich nach massivem Gewichtsverlust einer Abdominoplastik unterziehen, zu vergleichen.

Methode: In einer prospektiven, randomisiert-kontrollierten Studie wurde Patienten welche sich einer Abdominoplastik bzw. Pannikulektomie unterzogen in die Gruppen Vaccuum-Therapie vs. Standard-Therapie eingeteilt. Die Patienten wurden bezüglich einer Vielzahl von Faktoren inclusive Alter, Geschlecht, BMI, Länge der Inzision, Gewicht des Resektates, Ernährungszustand, Komorbiditäten, vorhergegangene Operationen und Dauer bzw. Menge der Drainage verglichen. Ultraschall wurde zwei Wochen post-operativ angewandt um die persistierende Flüssigkeitsmenge objektiv zu beurteilen. Die Ergebnisse wurden mittels T-test und logistischer Regressionen ausgewertet.

Ergebnisse: Die Gruppen der NPWT (n=12) und JP (n=10) zeigten keine signifikanten Unterschiede bezüglich des Alters (p=0.407), BMI (p=0.151), Länge der Inzision (p=0.528), Gewicht des Resektates (p=0.743), Raucheranamnese (p=0.594), Diabetes (p=0.293), Ernährungszustandes (p>0.05), Anamnese vorhergegangener Operationen (p=0.378), oder Dauer der Drainage (p=0.429). Sowohl BMI (r=0.679, p=0.001) als auch Gewicht des Resektates korrelierten stark positiv mit der Ausbildung von Seromen (r=0.536, p=0.010). Keine signifikanten Zusammenhänge bzgl. der Ausbildung von Seromen wurden gefunden zwischen Alter, Länge der Inzision und Dauer der Drainge (p>0.05). Nach Entfernung der Drainagen war das mittlere mittels Ultraschall gemessene Flüssigkeitsvolumen 44.6cm3 (0-166) and 11.2cm3 (0-45) für JP bzw. NPWT. Es wurde ein signifikanter Unterschied in der Inzidenz von Serombildung zwischen den Gruppen JP vs. NPWT gefunden (p=0.037). Unter Einbeziehung der Faktore Alter, BMI, Länger der Inzision, sowie Dauer der Drainage resultierte die Anwendung der NPWT in einer 96.7% Risko-Reduktion, ein Serom auszubilden.

Conclusio: Kontinuierliche Vakuum-Therapie kann im Vergleich zu Standard-Drainagen das Risiko der Serom-Bildung bei Patienten, welche sich nach massiven Gewichtsverlust einer Pannikulektomie bzw. Abdominoplastik unterziehen, signifikant reduzieren. Hoher BMI sowie das Gewicht des Resektates korrelieren positiv mit der Ausbildung von Seromen. Der sofortige Anschluss von Drainagen an kontinuierliche Negativ-Druck Therapie kann die post-operativen body-contouring Resultate bei Patienten nach massivem Gewichtsverlust positiv beeinflussen.