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Revision bei entstellenden Deformitäten nach Ohrmuschelanlegeplastik
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Veröffentlicht: | 3. September 2014 |
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Fragestellung: Bei der Anlegung abstehender Ohren ist die Verwendung aggressiver Schnitttechniken, insbesondere bei gleichzeitiger Hautresektion, mit dem Risiko der späteren Entwicklung von Deformitäten belastet, die oft erheblich störender sind als die ursprüngliche Erscheinung des abstehenden Ohres. Die Korrektur derartig deformierter Ohren ist meist weit schwieriger als die primäre Ohranlegeplastik.
Methoden: Im Einzelnen kommen folgende Massnahmen bei einem Korrektureingriff in Betracht:
- Revision mit Ergänzung oder Entfernung von Knorpelnähten;: Revision des Knorpelgerüstes mit Wiederherstellung der Form und erneuter Anlegeplastik;
- Rekonstruktion von Gerüstanteilen mit autogenem Knorpel oder Fremdmaterial;
- Revision mit Hautersatzplastik;
- Komplette Rekonstruktion der Ohrmuschel mit Ersatz des Gerüstes und der Hautbedeckung.
Ergebnisse: Während geringere Über- oder Unterkorrekturen mit vergleichsweise einfachen Mitteln korrigiert werden können, bieten ausgeprägtere Deformitäten größere Schwierigkeiten für die Revisionschirurgie, so dass selbst erfahrene Operateure ratlos sein mögen. Erfreulicherweise lassen sich aber praktisch alle Probleme postoperativ entstandener Ohrmuscheldeformitäten mit den genannten operativen Methoden soweit verbessern, so dass die Patienten wieder ohne Scheu ihre Ohren in der Öffentlichkeit zeigen können.
Schlussfolgerungen: Zur Vermeidung des Risikos von schweren Deformitäten durch Ohrmuschelanlegeplastik empfiehlt der Verfasser – wie von ihm selbst seit Jahren praktiziert – auf Inzisions- oder Resektionstechniken zugunsten reiner Nahttechniken vollkommen zu verzichten und von postaurikulären Hautresektionen abzusehen. An einem großen Patientengut konnten wir zeigen, dass auch ohne aggressive Chirurgie sehr gute Resultate bei der Ohrmuschelanlegung erzielt werden.