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Standardverfahren bei periprosthetischer Infektion nach Mammarekonstruktion
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Veröffentlicht: | 3. September 2014 |
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In einer katanamnestischen Studie wurden die Ergebnisse von 54 Patientinnen mit akuten periprothetischen Infektionen nach alloplastischer Mammarekonstruktion erfasst.
Das standardisierte therapeutische Verfahren bestand bei Verdacht auf Kontamination des Implantatlagers mit entsprechender klinischer Symptomatik in der vollständigen Entfernung der Implantat-Kapsel-Einheit, einer simultanen erneuten alloplastischen Rekonstruktion mit einem glattwandigen gelgefüllten Silikonimplantat, der bakteriologischen Analyse mit Antibiogramm, einer 5-tägigen topischen Antibiose über eine Spül-Saug-Drainage sowie einer synchronen intravenösen Antibiose, der erneuten bakteriologischen Analyse bei Therapieende und der klinischen Nachuntersuchung nach mindestens 6 Monaten.
Bei 46 (85,2%) Patientinnen wurde das therapeutische Ziel eines Erhaltes der Brustrekonstruktion erreicht, in 8 (14,8%) Fällen musste das Implantat entfernt werden.
In 33 Fällen konnte ein meist grampositiver Keim nachgewiesen werden. Bei 29 dieser 33 Patientinnen war nach der standardisierten Therapie kein Keim im Exsudat nachweisbar.
Die Ergebnisse der Brustrekonstruktion wurden von 82% der Patientinnen mit zufrieden oder sehr zufrieden eingestuft.
Die topische Antibiose mit einer Spül-Saug-Drainage nach vollständiger Kapsulektomie und Implantatwechsel erlaubt nach dieser Analyse den Erhalt der alloplastischen Brustrekonstruktion auch im Fall einer periprothetischen Infektion bei frühzeitiger standardisierter Therapie.