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45. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 19. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC), 52. Jahrestagung der Österreichischen Gesellschaft für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie (ÖGPÄRC)

11.09. - 13.09.2014, München

Einsatz der Neurostimulation mit der ActiGait®-Neuroprothese in der Behandlung der Fibularisparese

Meeting Abstract

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  • presenting/speaker Jens Wallmichrath - München, Deutschland
  • Cornelia Schlick - LMU München, Standort Großhadern, Deutsches Schwindel- und Gleichgewichtszentrum, München, Deutschland
  • Riccardo Giunta - München, Deutschland

Deutsche Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen. Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen. Österreichische Gesellschaft für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie. 45. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 19. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC), 52. Jahrestagung der Österreichischen Gesellschaft für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie (ÖGPRÄC). München, 11.-13.09.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. Doc253

doi: 10.3205/14dgpraec028, urn:nbn:de:0183-14dgpraec0284

Veröffentlicht: 3. September 2014

© 2014 Wallmichrath et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Das Prinzip der Neurostimulation wird bei Patienten nach z.B. Schlaganfall eingesetzt um mittels Elektrostimulation eine Mobilisierung zu ermöglichen oder zu verbessern. Bei der Fibularisparese kommt es zu einer Fußheberschwäche mit störendem Herabhängen der Fußspitze. Hieraus resultiert ein stigmatisierendes Gangbild mit Zirkumduktion des Beins und Stolpergefahr. Mit der elektronischen Orthese MyGait® (Otto Bock Healthcare GmbH, Duderstadt, D) kann durch perkutane funktionelle Elektrostimulation das Gehen erleichtert werden. Nachteil ist hier oft ein störendes elektrisierendes Gefühl an der Stimulationsstelle sowie eine technisch bedingt schlechtere Feinjustierbarkeit als bei direkter Nervenstimulation mittels implantierbarer Elektrode. Das Ziel dieser Arbeit ist die Nachuntersuchung von Patienten nach Implantation der ActiGait-Neuroprothese. Zentrale Voraussetzungen sind u.a. der intakte N. fibularis sowie eine effektiv stimulierbare Fußheberfunktion bei guter Beweglichkeit des oberen Sprunggelenks (mind. 30°).

Material und Methoden: Bei 12 Patienten mit Fussheberschwäche wurde eine ActiGait-Neuroprothese implantiert.

Ergebnisse: Demonstriert werden die Ergebnisse aus Anamnese und Ganganalyse von 12 Patienten nach Implantation der ActiGait-Neuroprothese. Der Heilverlauf war in allen Fällen problemlos. Die Aktivierung des Systems konnte nach Abschluss der Wundheilung planmäßig erfolgen. Die Nachuntersuchung zeigt die zeitgerechte und effektive Fußhebung, einen vergleichsweise schnelleren und fließenden Gang. Erkennbar ist auch die Erweiterung der Wegstrecke. Die Patienten schildern ein sichereres Ganggefühl mit weniger stark notwendiger Konzentration beim Gehen. Nach Adaptation an das System kommt es regelmäßig zur Rückbildung der antrainierten kompensatorischen Bewegungsmuster.

Diskussion: Die Implantation des Neurostimulators zeigt eine zuverlässigere und besser justierbare Stimulation als der Oberflächenstimulator (z.B. MyGait). Die Versorgung mit Hilfmitteln wie z.B. Orthesen wird für die Patienten in der Regel überflüssig.

Schlussfolgerung: ActiGait stellt in einem ausgewählten Kollektiv von Patienten mit Fußheberschwäche eine elegante, effektive und zuverlässige Behandlungsalternative dar.