Artikel
1103 konsekutive Reduktionsmammaplastiken und -pexien – eine kritische 10-Jahres-Analyse
Suche in Medline nach
Autoren
Veröffentlicht: | 3. September 2014 |
---|
Gliederung
Text
Problemstellung: In der plastischen Chirurgie gehören Mammareduktionsplastiken und Mastopexien zu den häufigsten Eingriffen an der weiblichen Brust überhaupt. Ziel unserer Arbeit war es, diese Eingriffe in Hinblick auf die Eignung als Lehreingriff an einer großen Ausbildungsklinik zu untersuchen. Als Indikator hierfür sollten insbesondere Komplikationsraten in zwei Subguppen, Facharzteingriffe versus Assistenzarzteingriffe, analysiert werden.
Material und Methode: Im Untersuchungszeitraum von Januar 2000 bis Dezember 2010 unterzogen sich insgesamt 1115 Patientinnen an unserer Klinik einer Mammareduktionsplastik oder Mastopexie. 1103 (98,9%) wurden anhand der Klinikdatenbank und -dokumentation retrospektiv analysiert. Zu den ausgewerteten Parametern zählten u.a. demographische Daten, sowie BMI, Alter, Resektionsgewichte, OP-Indikation, OP-Technik und Komplikationsraten. Zudem wurden die präoperativen radiologischen und die postoperativen histologischen Befunde ausgewertet und korreliert. Alle Daten wurden statistisch ausgewertet.
Resultate: Von den eingeschlossenen Patientinnen hatten 17,59% ein Mammakarzinom in der Vorgeschichte (angeleichende Reduktionplastik oder Mastopexie), die Mehrzahl der mammasonografischen oder mammografischen Befunde beschrieb BIRADS II-Veränderungen. Als häufigste Indikation wurde die Mammahypertrophie angegeben, wobei die beidseitige Pexie oder Reduktion etwa ¾ der Fälle beanspruchte. Der inferior gestielte Pedikel nach Robbins wurde am häufigsten präpariert, gefolgt vom superioren Pedikel nach Höhler-Pitanguay. Die Resektionsgewichte der verschiedenen Techniken zeigten bei der Technik nach Lejour und Benelli eine Präferenz für kleine Resektionsgewichte, die Technik nach Webbster eine Präferenz für sehr große Resektionsgewichte. Die absolute Komplikationsrate (Hämatome, Wundheilungsstörungen, -dehiszenzen, Infekte und Keloide) betrug 6%, wobei hier kein Unterschied zwischen den einzelnen Methoden gezeigt werden konnte (p n.s.). Absolut traten in der Gruppe der Patientinnen die von Fachärzten operiert wurden mehr Komplikationen als bei den Lehreingriffen durch Assistenzärzten auf, dies jedoch ohne statistische Signifikanz.
Schlussfolgerung: Wie die Untersuchung an unserem Patientenkollektiv zeigt, sind Eingriffe an der Brust in Form von Reduktionsplastiken oder Mastopexien sehr sicher und komplikationsarm. Weiters konnten wir zeigen, daß auch wenn diese Eingriffe als Ausbildungseingriffe durchgeführt werden, die Komplikationsrate konstant niedrig bleibt. Somit eignen sich diese Eingriffe sehr gut als Lehreingriffe.