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44. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen e. V. (DGPRÄC), 18. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen e. V. (VDÄPC)

12.09. - 14.09.2013, Münster

Verstärktes Neuritenwachstum von Neuronen aus Spinalganglien in Kokultur mit Stammzellen aus dem Fettgewebe der Ratte

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Reinhild Schnabel - Medizinische Hochschule Hannover, Klinik für Plastische, Hand- und Wiederherstellungschirurgie, Hannover, Deutschland
  • Angela Fülbier - Medizinische Hochschule Hannover, Klinik für Plastische, Hand- und Wiederherstellungschirurgie, Hannover, Deutschland
  • Peter M. Vogt - Medizinische Hochschule Hannover, Klinik für Plastische, Hand- und Wiederherstellungschirurgie, Hannover, Deutschland
  • Kerstin Reimers - Medizinische Hochschule Hannover, Klinik für Plastische, Hand- und Wiederherstellungschirurgie, Hannover, Deutschland
  • Christine Radtke - Medizinische Hochschule Hannover, Klinik für Plastische, Hand- und Wiederherstellungschirurgie, Hannover, Deutschland

Deutsche Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen. Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen. 44. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 17. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC). Münster, 12.-14.09.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. DocP 93

doi: 10.3205/13dgpraec194, urn:nbn:de:0183-13dgpraec1949

Veröffentlicht: 10. September 2013

© 2013 Schnabel et al.
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Gliederung

Text

Einleitung/Ziel: Mit dem Ziel, die Therapie von Nervendefekten zu optimieren, wurden in den letzten Jahren erfolgversprechende Untersuchungen mit transplantierten Stammzellen, vorwiegend aus dem Knochenmark, durchgeführt. Anders als Stammzellen aus dem Knochenmark lassen sich Stammzellen aus dem Fettgewebe (ASC) minimal invasiv und in ausreichendem Umfang gewinnen. Im Rahmen der Studie sollte in einem in vitro Modell in der Ratte überprüft werden, ob ASC regeneratives Wachstum und Entwicklung von Nervenzellen positiv beeinflussen.

Methoden: ASC wurden aus inguinalem Fettgewebe der Ratte gewonnen. Die Charakterisierung ihres molekularen Phänotyps und ihrer funktionelle Potenz erfolgte mittels fluoreszenzunterstützter Durchflusszytometrie (FACS) und einer osteogenen und adipogenen Differenzierung. ASC der Passage 2 wurden mit frisch gewonnenen Nervenzellen aus den Hinterwurzelganglion (DRG) der Ratte für 24 und 48 Stunden kokultiviert. Zum Vergleich fand simultan eine Inkubation der Nervenzellen ohne Beimischung von ASC mit oder ohne einen Zusatz von Nervenwachstumsfaktor (NGF, 20ng/ml) statt. Nach Fixierung der Zellen wurde die Entwicklung der Nervenzellen zu beiden Zeitpunkten morphometrisch erfasst.

Ergebnisse: Die isolierten ASC ließen sich zu Fett bzw. Knochenmatrix produzierenden Zellen differenzieren und zeichneten sich durch ein CD44-, CD73- und CD90-positives bzw. CD11-, CD34- und CD45-negatives Muster an Oberflächenantigenen aus. ASC wie auch der Zusatz von NGF bewirkten in den Kokulturen nach 24 Stunden bei den Nervenzellen signifikant verlängerte Neuriten. Bezüglich Somagröße und Anzahl der Neuriten konnte kein Unterschied nachgewiesen werden. Nach 48 Stunden war die Neuritenentwicklung zwischen den Gruppen ausgeglichen.

Diskussion: Die in vitro Studie belegt einen regenerationsfördernden Einfluss von ASC auf Nervenzellen des peripheren Nervensystems. Es wäre nun zu klären, ob die Wirkung der ASC über den direkten Kontakt der Zellen oder/und durch die Freisetzung von Zytokinen hervorgerufen wird. Weiterführende Untersuchungen im Tiermodell sollen zudem zeigen, ob eine regenerative Verbesserung auch in vivo erreicht werden kann und welche Art der Zellapplikation möglich ist.