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Verbesserung der kosmetischen Ergebnisse in der sekundären Brustrekonstruktion mittels freiem TMG-Lappen durch ein zweizeitiges Vorgehen
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Veröffentlicht: | 10. September 2013 |
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Der freie TMG-Lappen stellt eine valide Rekonstruktionsalternative zu den freien Lappenplastiken vom Unterbauch sowie Gesäß dar. Die besten Rekonstruktionsergebnisse durch dieses Verfahren sind bei der primären Brustrekonstruktion nach erfolgter subkutaner bzw. hautsparender Mastektomie zu erwarten. Bei sekundären Brustrekonstruktionen nach erfolgter Ablatio mammae kann diese Operationstechnik jedoch aufgrund der auffälligen Narbenverläufe sowie des unterschiedlichen Hautkolorits suboptimale Ergebnisse liefern. Durch ein zweizeitiges Vorgehen mit Präexpansion des Hautmantels mit einem Gewebeexpander und spätere Rekonstruktion mit einem freien TMG-Lappen können die Nachteile dieses Verfahrens umgangen und bessere Rekonstruktionsergebnisse erzielt werden.
Zwei Patientinnen bei Z.n. Ablatio mammae und mit dem Wunsch nach einer autologen Brustrekonstruktion stellten sich in unserer Abteilung zur Beratung vor. Bei einer Patientin wurde in der Vergangenheit auswärtig eine Abdominoplastik vorgenommen, bei der anderen Patientin lag kein ausreichendes Gewebe am Unterbauch zur Durchführung eines freien TRAM-/DIEP-Lappens vor. Die Patientinnen lehnten eine Rekonstruktion mittels I- bzw. S-GAP ab. Sie wünschten eine Brustrekonstruktion mit Eigengewebe aus der Oberschenkelinnenseite.
In einem ersten Operationsschritt erfolgte die Einlage eines Gewebeexpanders endoskopisch assistiert durch einen transaxillären Zugang unter Nutzung der vorhandenen Lymphadenektomienarbe. Nach ausreichender Expansion wurde nach ca. drei Monaten der Expander entfernt und durch einen freien TMG-Lappen unter Nutzung der vorhandenen Mastektomienarben ersetzt. Der postoperative Verlauf war bei beiden komplikationsfrei. Bei einer Patientin wurde die gegenseitige Brust zur Verbesserung der Symmetrie mittels Mastopexie angeglichen. In beiden Fällen wurde ein zufriedenstellendes Rekonstruktionsergebnis ohne zusätzliche Narben und mit einem zur Gegenseite passenden Hautkolorit erzielt.
Die Nachteile und Limitierungen der sekundären Brustrekonstruktion durch einen freien TMG-Lappen können durch das oben beschriebene zweizeitige Vorgehen umgangen werden. Hierdurch können bessere Rekonstruktionsergebnisse mit unauffälligeren Narben und mit einem zur Gegenseite optimal passenden Hautkolorit erzielt werden.