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44. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen e. V. (DGPRÄC), 18. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen e. V. (VDÄPC)

12.09. - 14.09.2013, Münster

Sekundäre Wundheilung vs. Defektdeckung mittels Limberglappenplastik nach operativer Sanierung eines Sinus Pilonidalis – eine Zufriedenheits- und Kostenanalyse

Meeting Abstract

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  • presenting/speaker Patricia Lebo - Klinikum Stadt Soest, PHWC, Soest, Deutschland

Deutsche Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen. Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen. 44. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 17. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC). Münster, 12.-14.09.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. DocP 55

doi: 10.3205/13dgpraec156, urn:nbn:de:0183-13dgpraec1568

Veröffentlicht: 10. September 2013

© 2013 Lebo.
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Gliederung

Text

Einleitung/Ziele: In der Literatur kommen verschiedene Behandlungsoptionen des infizierten Sinus pilonidalis zum Tragen. Nach der Exzision werden neben der sekundären Wundheilung und dem sofortigem Verschluss verschiedene Verschlusstechniken wie die Karydakis-Plastik, V-Y und Z-Plastiken oder auch rhomboide Lappenplastiken.

Keine Methode hat sich bis dato als Goldstandard etabliert.

Wir haben die an unserer Klinik mittels sekundärer Wundheilung und mittels Limberglappenplastik gedeckten PatientInnen retrospektiv untersucht.

Hierbei waren die Patientenzufriedenheit, die Dauer der Arbeitsunfähigkeit und die entstandenen Kosten vom besonderen Interesse.

Methode: Es wurden insgesamt 47 PatientInnen in den Jahren 2011–2012 am Klinikum Stadt Soest am Sinus Pilonidalis operiert. Hierbei konnten 13 von 17 PatientInnen mit sekundärer Wundheilung (Gruppe 1) und 21 von 30 PatienInnen, die mit einer Limberlappenplastik gedeckt wurden (Gruppe 2) in die statistische Analyse aufgenommen.

Der Follow-up betrug im Median 10,5 Monate (zwischen 3–18 Monaten).

Es wurden Daten zur Patientenzufriedenheit (Schmerzen nach der NAS in Ruhe und bei Belastung, Zufriedenheit mit der Behandlung und dem ästhetischen Ergebnis) sowie die Rezidivrate erhoben. Ebenso wurde die Frage gestellt, ob sich die PatientInnen wieder für das entsprechende Vorgehen entscheiden würden. Zusätzlich erfolgte die Kostenanalyse der beiden Gruppen.

Ergebnisse: Bei der Dauer der Arbeitsunfähigkeit konnte zwischen den Gruppen ein signifikanter Unterschied nachgewiesen werden. Hier war die postoperative Arbeitsunfähigkeit in der Gruppe der sekundären Wundheilung (Gruppe 1) mit durchschnittlich 68,54 Tagen signifikant höher als in der Gruppe der Limberglappenplastik (Gruppe 2) mit durchschnittlich 17,43 Tagen (p=0,046).

Die Anzahl der Verbandswechsel war in der Gruppe der sekundären Wundheilung (Gruppe 1) mit im Mittel 95,58 postoperativen Verbandswechsel signifikant höher als in der Gruppe der mit Limberglappenplastik gedeckten PatientInnen (Gruppe 2) mit durchschnittlich 16,43 Verbandswechsel (p=0,000). Multipliziert mit den durchschnittlichen Verbandskosten ergeben sich hier in der Gruppe der sekundären Wundheilung (Gruppe 1) mittlere Kosten von 1268,3 Euro/Fall, in der Gruppe der Limberglappenplastik (Gruppe 2) 259,96 Euro/Fall.

Hinsichtlich den Schmerzen bei Ruhe oder Belastung, der Zufriedenheit mit dem ästhetischen Ergebnis und der Rezidivrate konnten keine signifikanten Unterschiede gezeigt werden.

Schlussfolgerungen: Die Defektdeckung mittels Limberglappenplastik (Gruppe 2) stellt bei vergleichbarer Patientenzufriedenheit mit der Gruppe der sekundären Wundheilung (Gruppe 1) vor allem eine Möglichkeit dar die Dauer der Arbeitsunfähigkeit zu reduzieren.

Die Kosten und die Anzahl für die notwendigen Verbandwechsel waren in der Gruppe der sekundären Wundheilung (Gruppe1) deutlich höher als in der Gruppe der Limberglappenplastik (Gruppe 2).

Beide Verfahren werden unseren PatientInnen vor den oben genannten Hintergründen weiterhin angeboten.

Zukünftig sollten anhand größerer Fallzahlen die von uns erhobenen Daten untermauert werden.