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44. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen e. V. (DGPRÄC), 18. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen e. V. (VDÄPC)

12.09. - 14.09.2013, Münster

Ästhetische mikrochirurgische Rekonstruktion der Kopfhaut nach Tumorresektion – ein Fallbericht mit Darstellung einer speziellen mikrochirurgischen plastisch-rekonstruktiven Operationstechnik bei einem Schläfendefekt

Meeting Abstract

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  • presenting/speaker Eva Gudewer - Klinikum Oldenburg, Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie, Plastische operationen, Oldenburg, Deutschland
  • Marcin Kos - Klinikum Oldenburg, Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie, Plastische operationen, Oldenburg, Deutschland
  • Artun Atac - Klinikum Oldenburg, Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie, Plastische operationen, Oldenburg, Deutschland
  • Lei Li - Klinikum Oldenburg, Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie, Plastische operationen, Oldenburg, Deutschland

Deutsche Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen. Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen. 44. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 17. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC). Münster, 12.-14.09.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. DocP 45

doi: 10.3205/13dgpraec148, urn:nbn:de:0183-13dgpraec1486

Veröffentlicht: 10. September 2013

© 2013 Gudewer et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Bei einer 43-jährigen Patientin wurde 2009 ein Drmatofibrosarkom der behaarten Kopfhaut im Bereich der linken Schläfe diagnostiziert und entfernt. Der Defekt war alio loco mit einem Spalthauttransplantat gedeckt worden. Die Patientin stellte mit einem ca. 7x3,5 cm messenden Narbenfeld im Bereich der linken Schläfe vor. Der Leidensdruck durch die kahle und narbige Kopfhaut war erheblich.

Methode: Im Januar 2012 erfolgte eine ästhetische Rekonstruktion mittels eines mikrochirurgischen Schläfentransplantates von der Gegenseite. Ein ca. 7x3 cm messendes Schläfentransplantat mit A./V. temoporalis-Gefäßstiel wurde entnommen und im Bereich des kontralateralen Kopfhautdefektes positioniert. Der Gefäßanschluss des Transplantates erfolgte End-zu-End an die A. und V. temporalis unter dem Op-Mikroskop mit jeweils fortlaufender Naht (8-0). Der Entnahmedefekt konnte primär mit einer lokalen Dehnungsplastik verschlossen werden.

Anhand von Fotodokumentationen werden die Schritte der mikrochirurgischen Rekonstruktion und der postopertive Verlauf dargestellt.

Ergebnis: Das Transplantat ist gut eingeheilt, der Entnahmedefekt ebenfalls unauffällig verheilt. Die Patientin wurde postoperativ für eine Nacht intensivmedizinisch betreut, die Dauer des Krankenhausaufenthaltes betrug 14 Tage. Die Patientin erhielt für 5 Tage eine Low-dose Heparinisierung und Antibiose mit einem Penicillin-Präparat. (Abbildung 1 [Abb. 1]).

Schlussfolgerungen: Das Schläfentransplantat bietet die Möglichkeit ausgedehnte kahle Kopfhautdefekte ästhetisch mit Haarwuchs zu decken. Die Technik eignet sich auch zur Rekonstruktion bei männlichen Gesichtsdefekten (Bart) oder bei Oberlippendefekten, wenn das Transplantat aus dem Bereich der nicht behaarten Haut gehoben wird. Der Entnahmedefekt im Bereich der behaarten Kopfhaut kann bis zu einer Breite von 3 cm primär verschlossen werden und hinterlässt keine sichtbaren Narben. Die Präparation der Temporalisgefäße muss vorsichtig erfolgen, da insbesondere die Venenwand sehr zart ist und leicht verletzt werden kann. Der Gefäßanschluss sollte spannungsfrei sein. Wenn der venöse Rückfluss unsicher erscheint, kann mit einem Veneninterponat ein sicherer Anschluss in End-zu-Seit Technik an die V. jug. interna erwogen werden. Die Patientin ist mit dem ästhetischen Ergebnis sehr zufrieden.