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44. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen e. V. (DGPRÄC), 18. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen e. V. (VDÄPC)

12.09. - 14.09.2013, Münster

Plastisch-chirurgische Reduktion des gennitalen Lymphödems des Mannes: Technik und Ergebnisse

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Filip Simunovic - Universitätsklinikum Freiburg, Plastische und Handchirurgie, Freiburg, Deutschland
  • G. Björn Stark - Universitätsklinikum Freiburg, Plastische und Handchirurgie, Freiburg, Deutschland
  • Etelka Földi - Földi Klinik, Hinterzarten, Deutschland
  • Nestor Torio-Padron - Universitätsklinikum Freiburg, Plastische und Handchirurgie, Freiburg, Deutschland

Deutsche Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen. Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen. 44. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 17. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC). Münster, 12.-14.09.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. DocFV 75

doi: 10.3205/13dgpraec082, urn:nbn:de:0183-13dgpraec0821

Veröffentlicht: 10. September 2013

© 2013 Simunovic et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung: Genitales Lymphödem ist ein schwerwiegender Zustand, der bedeutsam die Lebensqualität des Betroffennen beinträchtigt. Zur Zeit existieren keine Therapiestandarden im Bezug auf die Rekonstruktion nach Entfernung des erkrankten Gewebes, so dass der plastische Chirurg in vielen Fällen eine Einzelfallentscheidung treffen muss. Ziel dieser Studie war, unsere Erfahrungen mit Reduktionsplastik bei genitalem Lymphödem nachzuuntersuchen, die Veränderungen der Lebensqualität zu erfassen, und unsere Operationstechnik zu vermitteln.

Methoden: Wir führten eine retrospektive Studie der 52 Männer die zwischen 1998 und 2012 in unserer Klinik eine Gewebereduktion der Genitalien erhalten haben durch. Informationen über die Ätiologie, Art des Eingriffes, Komplikationen sowie Art der Vor- und Nachbehandlung wurden erhoben. Die Veränderung der Lebensqualität durch den Eingriff wurde anhand des postalisch erhobenen Glasgow-Benefit-Inventory (GBI) Scores quantifiziert. Im GBI wird die Veränderung der Lebensqualität durch den Eingriff auf einer Skala von -100 bis 100 ausgedrückt.

Ergebnisse: In 32 der Fälle (62%) handelte es sich um ein primäres Lymphödem, sieben (13%) litten an einem sekundärem Lymphödem, und 13 (25%) hatten ein Lymphödem ohne genauer ätiologischen Zuordnung. Sechs Patienten (12%) wiesen eine isolierte Beteiligung des Penis auf, 22 (42%) des Skrotums, wohingegen die Meisten (24, 46%) an einer kombinierten Beteiligung der äußeren Genitalien litten. Bei 42 Patienten (81%) wurde eine spezialisierte Vor- und Nachbehandlung in der Spezialklinik für Lymphologie (Földiklinik in Hinterzarten) durchgeführt. Wir führten eine Skrotumreduktionsplastik in 44 der Fälle (85%), eine Zirkumzision in 11 (21%), eine Orchidopexie in neun (17%) und die Lymphkotentranplantation bei einem (2%) Fall. Fünf Fälle hatten eine operationswürdige Komplikation: Hämatom in vier Fälle (8%) und Wunddehiszenz in einem Fall (2%). Operationswürdiges Rezidiv ist bei fünf der Patienten (10%) aufgetreten. Der GBI Score ergab eine durchschnittliche Besserung der Lebensqualität von 40,6±26,3 (Median±SD).

Schlussfolgerungen: Unsere Ergebnisse zeigen, dass die Reduktionseingriffe bei genitalem Lymphödem in Männern mit einer geringen Komplikations- sowie Revisionsrate durchgeführt werden können. Ferner tragen sie zu einer anhaltenden Besserung der Lebensqualität und des körperlichen Empfindens bei.