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44. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen e. V. (DGPRÄC), 18. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen e. V. (VDÄPC)

12.09. - 14.09.2013, Münster

Reduktion der postoperativen Morbidität durch Einsatz eines Gewebeklebers bei radikaler inguinaler Lymphadenektomie bei der Behandlung von malignen Hauttumoren

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Peter Leonard Stollwerck - Fachklinik Hornheide, Plastische und Ästhetische Chirurgie, Handchirurgie, Münster, Deutschland
  • Nicole Münstermann - Fachklinik Hornheide, Plastische und Ästhetische Chirurgie, Handchirurgie, Münster, Deutschland
  • Sebastian Stenske - Fachklinik Hornheide, Plastische und Ästhetische Chirurgie, Handchirurgie, Münster, Deutschland
  • Christoph Krüss - Fachklinik Hornheide, Plastische und Ästhetische Chirurgie, Handchirurgie, Münster, Deutschland
  • Dominik Schlarb - Fachklinik Hornheide, Plastische und Ästhetische Chirurgie, Handchirurgie, Münster, Deutschland
  • Albrecht Krause-Bergmann - Fachklinik Hornheide, Plastische und Ästhetische Chirurgie, Handchirurgie, Münster, Deutschland

Deutsche Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen. Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen. 44. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 17. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC). Münster, 12.-14.09.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. DocFV 27

doi: 10.3205/13dgpraec034, urn:nbn:de:0183-13dgpraec0349

Veröffentlicht: 10. September 2013

© 2013 Stollwerck et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung: Die Komplikationsraten nach radikaler inguinaler Lymphadenektomie (iLAD) sind sehr hoch und in der Literatur mit bis zu 87% angegeben. In einem sehr hohen Anteil von etwa 30% müssen Revisionseingriffe durchgeführt werden. Dies führt zu erheblichen Verzögerungen für die weitere onkologische Behandlung und bedeutet eine große Belastung für die betroffenen Patienten. In der Untersuchung wird geprüft, ob durch die Verwendung des neuartigen Gewebeklebers bei iLAD eine Reduktion der postoperativen Komplikationsrate erzielt werden kann. Die Untersuchungsparameter waren postoperative Infektion, prolongierte Sekretion und die Notwendigkeit einer Revision bei Wundheilungsstörung.

Methoden: Retrospektive Untersuchung von insgesamt 105 Patienten nach iLAD in 2011 und 2012.

Ergebnisse: In 2011 und 2012 wurden 105 iLAD in unserer Klinik durchgeführt.Die Kontrollgruppe aus 2011 mit konventioneller OP-Technik ohne Gewebeklebung enthielt 63 Patienten. Ab März 2012 wurden 42 Patienten mit einer Gewebeklebung mit TissuGlu® versorgt. Die mittlere Follow-up-Zeit betrug 14 Monate. Das mittlere Alter der Patienten beider Gruppen betrug 59 Jahre. Der mittlere Body-Mass-Index betrug 26 (Kontrollgruppe A) und 27 (TissuGlu-Gruppe B). Die Gesamtkomplikationsrate betrug 46% (A) vs. 36% (B), die postoperative Wundinfektionsrate 25% (A) vs. 21% (B), der Anteil prolongierter Sekretion mit Serombildung 41% (A) vs 24%(B) und die Revisionsrate 17,5% n=11(A) vs. 12% n= 5 (B).

Schlussfolgerungen: Der Einsatz des Gewebeklebers TissuGlu bei iLAD ist sicher und führt zu einer deutlichen Reduktion der postoperativen Komplikationsraten um etwa 20%. Die Wundinfektionsrate wurde um 16% und die Anzahl postoperativer Revisionen wurde um 32% reduziert. Das Auftreten einer prolongierten Sekretion konnte um 42% vermindert werden. Hierdurch wird einer Verzögerung des Beginns der onkologischen Nachbehandlung entgegengewirkt, welche einen negativen Einfluss auf das Überleben der Hautkrebspatienten haben kann.