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44. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen e. V. (DGPRÄC), 18. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen e. V. (VDÄPC)

12.09. - 14.09.2013, Münster

Gesichtsalterung ist Ptosis: Morphologiebasierte Chirurgie des alternden Gesichts

Meeting Abstract

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  • presenting/speaker G. Björn Stark - Universitätsklinikum Freiburg, Klinik für Plastische und Handchiurgie, Freiburg, Deutschland

Deutsche Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen. Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen. 44. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 17. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC). Münster, 12.-14.09.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. DocFV 02

doi: 10.3205/13dgpraec010, urn:nbn:de:0183-13dgpraec0109

Veröffentlicht: 10. September 2013

© 2013 Stark.
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Gliederung

Text

Anerkannte Chirurgische Behandlungsindikationen basieren im Allgemeinen auf klaren morphologischen und physiologischen Befunden mit dem Ziel den Vorzustand wieder her zu stellen. Unter der nicht immer klar verbalisierten Prämisse, dass der Gesichtsalterung im wesentlichen eine Erschlaffung des Bindegewebes zu Grunde liegt, stellten deshalb Straffungs- oder optimaler Weise Repositionierungseingriffe lange den Standard dar. Dies wird durch die nicht evident unterlegte Volumenverlusthypothese herausgefordert.

Basierend auf der positiven 20-jährigen Erfahrung mit über 500 Facelifts (zzgl. über 200 Endo-Stirnstraffungen), die wir seit 14 Jahren in einer ausgedehnten sub-SMAS 2-Vektorentechnik modifiziert nach Connell oder endoskopisch durchführen, haben wir 2008–2013 in mehreren morphometrischen, histomorphometrischen und 3D-volumetrischen Studien (siehe Literaturliste) die Alterungsvorgänge im Verlauf und auch die Effekte von Straffungsoperationen (Endoforeheadlift, Lippenlift) untersucht: Alle diese Untersuchungen, des Mittel- und Untergesichts, der Oberlider und Brauen und der Unterlippe, bestätigten das Vorliegen einer Ptose und die Effektivität von profund reponierenden Operationen und konnten keine Beleg für einen klinisch relevanten Volumenverlust finden. Dies stellt sehr in Frage, ob die unkritische Ausweitung der Unterpritzungstherapien („Remodelling“) ein ästhetisch natürliches Ziel erreichen kann. Jedenfalls ist sie nicht kausal.

Die rekonstrukive und stabile Repositionierung des Untergesichts und Halses erfordert die ausgedehnte Mobilisierung des SMAS und Platysmas um ein ausgewogenes Ergebnis zu erzielen und „Facelift-Stigmata“ zu vermeiden. Hierbei trat nur eine einzige irreversible Ramus-marginalis-Parese auf. Infektionen oder revisionsbedürftige Hämatome in keinem Fall.

Das sub-SMAS-Facelift und subperiostale Facelift (im Frühstadium), das (Endo-) Foreheadlift und das Lippenlift stellen die kausale und rekonstruktive Korrektur der physiologischen ptotischen Gesichtsalterung dar. Unterspritzungen sind hilfreiche Adjuvantien, können aber auch abstruse Veränderungen zur Folge haben.

Abbilldung 1 [Abb. 1]


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