gms | German Medical Science

44. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen e. V. (DGPRÄC), 18. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen e. V. (VDÄPC)

12.09. - 14.09.2013, Münster

Nervenkompressionssyndrome und ihre Rolle beim Restless-legs-Syndrom

Meeting Abstract

Suche in Medline nach

  • presenting/speaker Martin Raghunath - Arabella Klinik GmbH, Adickes Privatklinik, Plastische und Handchirurgie, München-Bogenhausen, Frankfurt a. M, Deutschland

Deutsche Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen. Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen. 44. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 17. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC). Münster, 12.-14.09.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. DocV 06

doi: 10.3205/13dgpraec006, urn:nbn:de:0183-13dgpraec0069

Veröffentlicht: 10. September 2013

© 2013 Raghunath.
Dieser Artikel ist ein Open Access-Artikel und steht unter den Creative Commons Lizenzbedingungen (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.de). Er darf vervielfältigt, verbreitet und öffentlich zugänglich gemacht werden, vorausgesetzt dass Autor und Quelle genannt werden.


Gliederung

Text

Einleitung: Das Restless-legs-Syndrom (RLS) ist eine neurologische Erkrankung einhergehend mit in Ruhe und vor allem nachts auftretenden Mißempfindungen und Bewegungsdrang. Ursächlich wird ein Dopamin-Mangel auf spinaler Ebene und eine Disinhibition spinaler Reflexe angenommen. Entsprechend ist zusätzlich ein Einfluss des peripheren Nervensystems denkbar. Insbesondere kann man beim Auftreten neuropathischer Schmerzen an peripher-neurologische Kofaktoren denken. In dieser Untersuchung wird der Effekt der Dekompression komprimierter Nerven an den unteren Extremitäten auf den Schweregrad des Restless-legs-Syndroms beschrieben.

Methode: Im Zeitraum von 06/08 bis 08/13 wurden 124 Dekompressionen kombinierter Nervenkompressionen bei RLS durchgeführt. Davon an der unteren Extremität 121. Von den an beiden Beinen operierten (n=36) hatten n=34 (19w, 15m) einen follow up von mindestens 7 Monaten (7-62 Monate, ø 29,5 Monate). Durch Lokalisation der Beschwerden, lokale Untersuchung peripherer Nerven auf Druckdolenz, HT-Zeichen und Messung der Berührungsschwellen mit dem pressure-specified-sensory-device (PSSD, S.M.S. International, Towson, USA) wurden die kombinierten Nervenkompressionen diagnostiziert. Die entlasteten Nerven waren Peroneus communis mit Endästen, Tibialis in den tarsalen Tunneln, Tibialis am Hiatus m. solei, N. Saphenus im Adduktorenkanal, N. cutaneus femoris lateralis, Nn. dig. plant. comm. zwischen den Metatarsaleköpfchen. Der Schweregrad des RLS wurde mit dem IRLS-Score beurteilt. Die Pat. schätzten die Gesamtverbesserung in Prozent ein. Der Medikamentenverbrauch und Sensibilität wurden dokumentiert.

Vorläufige Ergebnisse: Der durchschnittliche Schweregrad ermittelt mit dem IRLS-Score lag präoperativ bei > 31von 40 möglichen Punkten, was einem sehr schweren RLS entspricht. Postoperativ lag der Score im Schnitt im Bereich des mittelgradigen RLS (Score zwischen 11 und 20). Bei 5 Patienten konnte keine Verbesserung erreicht werden. Bei allen anderen konnte der Schweregrad der Erkrankung z.T. deutlich reduziert werden. Zum Teil konnte zusätzlich die Medikamenteneinnahme reduziert werden.

Diskussion: Eine zentralnervöse Erkrankung schließt das Auftreten von mechanischen Problemen peripherer Nerven nicht aus. Diese Untersuchung bestätigt den Einfluss der peripheren Nerven auf den Schweregrad des RLS und zeigt eine neue Behandlungsmöglichkeit für ausgewählte Patienten. Die Grunderkrankung bleibt bestehen. Jedoch können Medikamente besser wirken bzw. reduziert werden. Die Veröffentlichung der einzelnen Ergebnisse ist in Vorbereitung.