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Messgenauigkeit der Vectrakamera – Ist die Objektivierung des Brustvolumens mit dem 3D-Scan möglich?
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Veröffentlicht: | 10. September 2012 |
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Einleitung: Um eine Verbesserung unserer Technik bei Eigenfett-Transplantationen zu erzielen, ist zunächst eine einfache, objektive Bestimmung des Transplantationserfolges erforderlich. Die probate MR-Untersuchung ist für den Routineeinsatz zu aufwändig und zu teuer. Bisher erfolgt die Beurteilung von Volumenunterschieden der Brust daher durch die subjektive Einschätzung des Operateurs und Patienten oder mithilfe verschiedener Laser- oder Oberflächenscanner. Diese weisen für standardisierte Messpuppen eine hohe Präzisionsgenauigkeit auf, die hinsichtlich ihrer Messungenauigkeit im Bereich weniger ml liegt.
Eine strukturierte Evaluation der Messgenauigkeit, die den variablen Einfluss lebender Probanden und ihrer interindividuell verschiedenen anatomischen Voraussetzungen berücksichtigt, liegt bisher nicht vor.
Material und Methoden: Das Brustvolumen von 5 Probandinnen wurden von 2 Untersuchern als Inner-Observerkontrolle mit Hilfe des Volumen-Oberflächenscanners der Firma Vectra ermittelt, dem Canfield’s Vectra 3D Imaging System. Alle Patientinnen wiesen ein Brustvolumen unter 800ml je Seite und einen BMI < 25 auf.
Um die Reproduzierbarkeit der Resultate zu evaluieren, führten wir an allen 5 Probandinnen für jeden Messvorgang jeweils 32 Volumenmessungen pro Brust durch (n=160). Die Messungen erfolgten zunächst in der vom Hersteller vorgesehenen Position, dann nach Neupositionierung der Probandin und schließlich nach Neupositionierung der Probandin und der Markerpunkte wie bei einer Wiedervorstellung. Die statistische Auswertung erfolgte durch die volumetrischen Vergleiche an Hand von Box- Whisker- Plots.
Ergebnisse: Bei einer Positionierung und Markierung der Patientin in der vom Hersteller vorgesehenen Weise liegt die mittlere Messabweichung zwischen 18 und 40%. Durch eine standardisierte Fixierung der Position, Atemexkursion und Modifikation der Markerplatzierung konnten die Messresultate jedoch deutlich verbessert werden. Für alle 5 Probandinnen ergab sich in dieser Technik eine mittlere Messabweichung zwischen 1,8% und 9,8%. Es bestand kein signifikanter Unterschied zwischen den Messabweichungen der Volumina der beiden Seiten.
Die technische Apparatur, Software sowie die erforderliche Positionierung werden vorgestellt.
Schlussfolgerung: Die symmetrische Planung und Ergebniskontrolle vor und nach autologer Fettgewebetransplantation erfordern eine hohe Messpräzision. Das wesentliche Problem hierbei stellt nicht die technische Leistungsfähigkeit der Scanner dar, sondern die Varianz, selbst minimaler Haltungsunterschiede bei der Probandin. Erfolgt die Messung gemäß den Herstellerangaben genügen die marktüblichen Kameras den Anforderungen nicht und sind kaum als orientierende Marketing-Tools zu verwenden.
Nach Festlegung alternativer anatomischer Markierungspunkte und einer fixierten, standardisierten Positionierung der Probanden konnte eine hinlängliche Messgenauigkeit erzielt werden.