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Verwendung von Mikropipetten zur Injektion von Fibroblasten und Keratinozyten in Matriderm® – ein möglicher Hautersatz
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Veröffentlicht: | 10. September 2012 |
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Einleitung: Neue Arten des Hautersatzes in der plastischen Chirurgie stellen bei der Behandlung von Verbrennungspatienten oder in der rekonstruktiven Chirurgie einen wichtigen Fokus der Forschung dar. Die zweischichtige Besiedlung von geeigneten Matrizes verspricht dabei der funktionellen und ästhetischen Äquivalenz nativer Haut besonders nahe zu kommen. Das Ziel der Studie war die Etablierung einer Methode zur gezielten 3-dimensionalen Kultivierung von Fibroblasten und Keratinozyten durch Mikroinjektion in Matriderm®, einer bovinen Kollagen-Elastin Matrix. Durch Kultivierung der Zellen sollte Ansiedlung und Proliferation der injizierten Zellen untersucht und ein mehrschichtiger Gewebeaufbau erreicht werden. Die Untersuchungen erfolgten sowohl in vitro als auch nach Transplantation in vivo.
Material und Methoden: Zur Injektion wurden Glasmikropipetten nach einem standardisierten Verfahren hergesetllt. Murine Fibroblasten- und Keratinozytenzelllinien (MEF, JB6) wurden unter Standardbedingungen kultiviert und anschließend einzeln oder in Kokultur in Matriderm® injiziert. Dabei wurden Matrices verschiedener Dicken verwendet. Die Effizienz des Zelltransfers, sowie Verteilung und Vitalität der Zellen wurden mittels LIVE/DEAD Assay überprüft. Die Proliferation wurde mithilfe des Markers cdc6 nachgewiesen. Das Hautsubstitut wurde in Mäuse transplantiert und nach 4 Wochen auf Zellvitalität, Integration und Zellproliferation histologisch ausgewertet.
Ergebnisse: Die Vitalität der injizierten Fibroblasten und Keratinozyten konnte auch nach vier Wochen nachgewiesen werden. Es zeigte sich eine gleichmässige Distribution und Integration in allen Schichten der Matrix. Die Zellen zeigten eine deutliche Zellproliferation in Abhängigkeit von der Zelldichte über die Zeit. Nach Explantation zeigte sich, konnte ein mehrschichtiger Hautaufbau nachgewiesen werden sowie zusätzlich eine Neoangiogenese der Transplantate.
Schlussfolgerung: Die erfolgreiche Verwendung von Fibroblasten- und Keratinozyten-besiedeltem Matriderm® stellt eine in vitro Möglichkeit zur Etablierung eines Hautersatzes zur nachfolgenden Applikation dar mit hoher Vitalität der Zellen. Das vorgestellte Substitut ähnelt in Struktur und Funktion gesunder Haut.