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Komplikationen nach Propeller-Lappenplastiken: Erklärung für die Spitzennekrose
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Veröffentlicht: | 10. September 2012 |
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Die Weichteilrekonstruktion mittels Propeller-Lappenplastiken stellt eine elegante Methode dar, ist allerdings bisher kaum verbreitet. Grund hierfür ist sicher auch die häufig berichtete Spitzennekrose dieser Lappenplastik. Ziel dieses Vortrags ist die möglichen Gründe zu erläutern.
Retrospektiv wurden sämtliche Propeller-Lappenplastiken ab 2007 analysiert, die in unserem Haus zur Defektdeckung komplexer Weichteildefekte durchgeführt wurden. Dabei zeigte sich bei insgesamt 12 von 52 Patienten eine Spitzennekrose, davon in 3 Fällen eine beidseitige Spitzennekrose. Sämtliche Defekt waren an der unteren Extremität lokalisiert. Eine vollschichtige Nekrose lag nur in 2 Fällen vor, sodass die meisten Patienten lediglich mit einer Spalthauttransplantation behandelt werden konnten. Die Spitzennekrose war häufig mit dem Vorliegen eines Diabetes mellitus assoziiert, Nikotinabusus schien darauf keinen Einfluss zu haben.
Die Spitzennekrose einer Propeller-Lappenplastik kann letztlich durch einen zu niedrigen Perfusionsdruck erklärt werden, der inadäquat ist um das angrenzende Angiosom zu perfundieren. Da allerdings auch sehr lange Lappenplastiken sicher perfundiert sein können, müssen die Gründe auch in der mikrovaskulären Anatomie liegen. Arbeiten von St Cyr et al. zeigen, dass die Verbindung der einzelnen Angiosome entweder durch direkte linking vessels oder über die Umgehung durch den subdermalen Plexus vorliegen kann. Der erforderliche Perfusionsdruck zur Überwindung des Subdermalen Plexus liegt höher, sodass diese anatomische Variante Spitzennekrosen erklären kann. Wann allerdings welcher Versorgungstyp vorliegt, lässt sich nicht sicher sagen.