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Minimalinvasive Operation mit maximalen Komplikationen – Infektion durch Mykobakterien nach Lipofilling im Gesicht
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Veröffentlicht: | 10. September 2012 |
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Text
Einleitung: Lipofilling hat sich zur Konturierung von Substanzdefekten im Gesichtsbereich auch als Alternative zu synthetischen Fillern zunehmend etabliert. Eine seltene aber gravierende Komplikation stellt die Infektion mit Mykobakterien dar. Um bei den zarten Hautverhältnissen akzeptable Resultate zu erzielen, müssen spezielle Instillationskanülen mit minimalem Lumendurchmesser verwendet werden. Ob wieder verwendbare Kanülen dieses Durchmessers effektiv sterilisiert werden können, ist bislang nicht eindeutig geklärt.
Patienten und Methode: Bei einer 46-jährigen immunkompetenten Frau zeigte sich nach Facelifting und Lipofilling der Unterlider im postoperativen Verlauf eine massive Entzündungsreaktion, die weder auf antibiotische noch immunstimulierende Therapie ansprach.
Nach initialer Schwellung der Unterlider präsentierte sich über drei Wochen eine anhaltende Sekretion. Bei schleppendem Verlauf über 3 Monate kam es zur Ausbildung mehrerer Granulome. Es schlossen sich mehrere lokale Korrektureingriffe an.
Die Literaturrecherche zeigte mehrere Einzelfallbeschreibungen mit fast identischem Verlauf bei mykobakterieller Infektion. Der Verlauf, die Therapie und die Literatur werden dargestellt.
Diskussion: Infekte mit Mykobakterien stellen eine seltene aber typische gravierende Komplikation nach Lipofilling dar. Der Verlauf ist langwierig und zieht repetetive Korrektureingriffe nach sich. Eine mögliche Ursache ist die insuffziente Sterilisation von Kanülen, besonders mit geringem Durchmesser. Wir verwenden seither ausschließlich Single-use Systeme.