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Frühzeitige intravenöse Steroid-Therapie bei Verbrennungspatienten mit und ohne Inhalationstrauma hat keinen Einfluss auf pulmonale Komplikationen und Mortalität
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Veröffentlicht: | 10. September 2012 |
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Fragestellung: Das Ziel der Studie war die Beurteilung des Effektes frühzeitiger intravenöser Steroidgabe bei Verbrennungspatienten mit und ohne Inhalationstrauma auf pulmonale Komplikationen und Mortalität.
Methoden: Die Studie basiert auf einer retrospektiven Analyse der prospektiv erhobenen Datenbank des Schwerverbranntenzentrums der Klink für Plastische Chirurgie am Krankenaus Köln-Merheim, Klinikum der Universität Witten/Herdecke. Registriert wurden alle Patienten zwischen 1989 und 2011, die auf die Verbrennungsintensivstation aufgenommen wurden. Nur Patienten mit vollständigem Datensatz, die Verbrühungen oder Verbrennungen erlitten haben wurden in die Studie inkludiert.
Ergebnisse: Insgesamt wurden 1.637 Patienten in die Analyse einbezogen. 199 (12,2%) hatten vom Notarzt eine intravenöse Steroid-Therapie erhalten. Bei 133 (66,8%) dieser Patienten wurde bronchoskopisch ein Inhalationstrauma nachgwiesen. Patienten, die Steroide erhalten hatten, waren signifikant schwerer verbrannt (ABSI 7,1±3 vs 6,0±2,9, p<0,001). In der multivariaten Analyse unter Verwendung eines schrittweisen logistischen Regressionsmodells hatte die frühe intravenöse Steroid-Therapie keinen signifikanten Einfluss auf pulmonale Komplikationen und Mortalität von Verbrennungspatienten.
Schlussfolgerung: In unserer unizentrischen Kohorte von Verbrennungspatienten war eine frühe intravenöse Steroidgabe während der präklinischen Phase nicht mit pulmonalen Komplikationen oder einer erhöhten Mortalitätsrate assoziiert.