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43. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen e. V. (DGPRÄC), 17. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen e. V. (VDÄPC)

13.09. - 15.09.2012, Bremen

Schön für wen? Wie Alter und Geschlecht des Betrachters die Wahrnehmung von Schönheit beeinflussen

Meeting Abstract

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  • presenting/speaker L. Prantl - Universität Regensburg, Zentrum für Plastische und Ästhetische, Hand- und Wiederherstellungschirurgie, Regensburg, Germany
  • M. Gründl - Universität Regensburg, Lehrstuhl für Allgemeine und Angewandte Psychologie, Regensburg, Germany

Deutsche Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen. Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen. 43. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 17. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC). Bremen, 13.-15.09.2012. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2012. DocFV14

doi: 10.3205/12dgpraec025, urn:nbn:de:0183-12dgpraec0258

Veröffentlicht: 10. September 2012

© 2012 Prantl et al.
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Gliederung

Text

Ästhetisch-chirurgische Eingriffe basieren auf der Annahme, dass es einen allgemein akzeptierten Schönheitsstandard gibt. Dennoch existieren auch Unterschiede in der Wahrnehmung von Schönheit, denen von der Forschung bislang wenig Aufmerksamkeit geschenkt wurde. Am Beispiel von Alter und Geschlecht der Beurteiler zeigen wir auf, dass es Personengruppen gibt, die sich in ihrer Schönheitswahrnehmung unterscheiden: Männer bevorzugen bei Frauen eine größere Brust als Frauen selbst und ältere Männer bevorzugen bei Frauenkörpern eine kurvenreichere, femininere Figur als jüngere Männer. Bei Augenpartien bevorzugen junge Menschen leicht schräg stehende Augachsen („jaguar’s eyes“) und tief liegende, eher horizontale Augenbrauen, während ältere Menschen eher horizontale Augachsen und bogenförmige Augenbrauen attraktiver finden. Die Konsequenzen für die chirurgische Praxis, aber auch ihre ethischen Implikationen werden diskutiert. Es wird dargelegt, wie aus Attraktivitätspräferenzen verschiedener Altersgruppen Rückschlüsse auf kommende Beauty-Trends gezogen werden können. Dem behandelnden Arzt und dem Patienten sollten die Präferenzen der Zielgruppe (Männer oder Frauen, Junge oder Alte) bewusst sein, denen der Patient durch einen ästhetischen Eingriff vor allem gefallen möchte.

Ethisch bedenklich wird es jedoch, wenn Schönheitsoperationen zu einem Statussymbol werden.