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Erfassung kritischer Durchblutungsstörungen nach freier Lappentransplantation mittels Kontrastmittelsonographie (CEUS)
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Veröffentlicht: | 27. September 2011 |
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Einleitung: Komplikationen nach freiem Gewebetransfer sind trotz immer besserer Operationstechniken und Operationsergebnisse eine ernst zu nehmende Problematik in der Plastischen Chirurgie. Aktuell existieren diverse Verfahren zur Beurteilung postoperativer Durchblutungsstörungen. Bis zum jetzigen Zeitpunk konnte sich jedoch kein Verfahren im klinischen Alltag durchsetzten. Ziel dieser Studie war es postoperative Komplikationen nach freiem Gewebetransfer frühzeitig zu identifizieren und mit einer speziellen Software zur quantifizieren.
Material und Methoden: Ein Patientenkollektiv von 31 Personen wurde in die Studie eingeschlossen. Der Gewebetransfer wurde bei allen Patienten durch denselben erfahrenen plastischen Chirurgen durchgeführt. Die Perfusionskontrolle mittels CEUS erfolgte innerhalb der ersten 3 postoperativen Tage durch denselben erfahrenen Untersucher. Retrospektiv erfolgte die quantitative Perfusionsanalyse mittels Qontrast® Persuionssoftware der Firma Bracco (Italy) unabhängig von beiden Personen.
Ergebnisse: 31 freie Lappentransplantate wurden mittels CEUS untersucht. Insgesamt konnten7 Hämatome und 4 partielle Nekrosen (Lappenspitzennekrosen) beobachtet werden. Alle postoperativen Komplikationen konnten mittels CEUS identifiziert werden und durch frühzeitige Intervention ein Lappenverlust verhindert werden. Als geeignete Messparameter in der quantitativen Perfuisionsanalyse erwiesen sich das RBV (regional blood volume) und die TTP (time to PEAK). Es zeigten sich signifikante Unterschiede in der Patientengruppe ohne Komplikationen (RBV: 922.1 ± 150.9 und TTP von 37.6 ± 3.8) im Vergleich zur Komplikationsgruppe (RBV: 303.0 ± 53.9 und TTP: 21.3 ± 3.4).
Schlussfolgerung: Es konnte gezeigt werden, dass sich CEUS zur Beurteilung postoperativer Komplikationen nach Lappentransplantation durchaus eignet. Perfusionsstörungen jeder Art können frühzeitig erkannt und mittels spezieller Software auch quantifiziert werden. Insbesondere die mobile Einsetzbarkeit eröffnet auf Intensivstationen und im Operationssaal neue Möglichkeiten zur Perfusionskontrolle.