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Behandlungsschema von PatientInnen mit nekrotisierender Fasziitis
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Veröffentlicht: | 27. September 2011 |
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Einleitung: Die nekrotisierende Fasziitis ist eine lebensbedrohliche, rasch fortschreitende Infektion des Subkutan- und Fasziengewebes. Da es weder eindeutige Laborwerte, noch klinische Zeichen gibt, welche auf das Bestehen einer nekrotisierenden Fasziitis hinweisen, ist es schwierig gleich zu Beginn die richtige Diagnose zu stellen.
Material und Methoden: Es handelt sich um eine retrospektive Studie (1999-2009), welche am Universitätsklinikum Graz durchgeführt wurde. Untersucht wurden die Daten von 60 PatientInnen mit der Diagnose nekrotisierender Fasziitis. Evaluation von: Alter, Geschlecht, Komorbiditäten, Lokalisation, Mikrobiologie, Laborwerten, Dauer des stationären Aufenthaltes und Therapie.
Ergebnisse: 45 Männer und 15 Frauen waren betroffen, mittleres Alter aller PatientInnen 60 Jahre. Die Mortalität lag bei 22%. Die Extremitäten waren in 28 Fällen betroffen. Häufigste Komorbiditäten: kardiale Erkrankungen (57%) und Diabetes mellitus (55%). In 58 Fällen war mehr als eine Komorbidität nachzuweisen. Am häufigsten kam es zu einer polymikrobiellen Infektion. Bezüglich der Therapie (radikale Débridements, Antibiotika, HBO-Therapie, Unterdruck-Therapie, Amputationen) konnte kein statistisch signifikanter Unterschied zwischen überlebenden und verstorbenen PatientInnen gefunden werden.
Schlussfolgerung: Essentiell für das Überleben der PatientInnen ist die frühest mögliche Durchführung einer chirurgischen Sanierung und die Verabreichung von Breitbandantibiotika, da nur so das Fortschreiten des infektiöses Prozesses verhindert werden kann. Adjuvant ist der Einsatz einer HBO-Therapie möglich.