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Pollex flexus congenitus vs. Ringbandstenose beim Erwachsenen – eine vergleichende Untersuchung aus der Patientenperspektive
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Veröffentlicht: | 27. September 2011 |
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Einleitung: Die funktionellen Ergebnisse nach operativer Korrektur eines Pollex flexus congenitus im Kindesalter sind im Wesentlichen unbekannt. Ziel der vorliegenden Fall-Kontroll-Studie war es in einem 4-Jahreszeitraum alle Kinder, die wegen eines Pollex flexus congenitus operativ versorgt wurden mit einer Kontrollgruppe von Ringbandstenosen im Erwachsenenalter zu vergleichen.
Material und Methoden: Einschlusskriterium: Pollex flexus congenitus mit Operation, Ringbandstenose mit Operation. Primärer Endpunkt: DASH-Ergebnis (0=keine Einschränkung, 100=maximale Einschränkung), sekundäre Endpunkte: Schmerzen NRS 0-10, Zufriedenheit, Narkoseform, Komplikationen. In einer follow up-Analyse mittels Fragebogen und retrospektiver Aktenanalyse wurden im Zeitraum 2006-2010 insgesamt 160 Patienten (92% Erwachsene; 8% Kinder) an einer Ringbandstenose in unserem Haus operiert.
Ergebnisse: Von 160 versandten Fragebögen hatten wir eine Responserate von 46%. Die Patienten wurden überwiegend durch Fachärzte für Plastische und Ästhetische Chirurgie (Erw: 93%; Ki: 85%) mit einer durchschnittlichen Schnitt-Naht-Zeit von 19±1min bei Erwachsenen und 17±2min bei Kindern operiert. Die Auswertung des DASH ergab bei den Erwachsenen eine Punktwert von 14±2 und bei Kindern den Wert 0 (keinerlei Einschränkung). Während erwachsene Patienten in 82% der Fälle ambulant und in Lokalanästhesie (83%) operiert wurden, wurden die Kinder in dreiviertel der Fälle stationär aufgenommen (77%) und in Allgemeinanästhesie (77%) operiert. Der Ruheschmerz bei den Erwachsenen wurde mit einem Wert von 0,7±0,2 und der Belastungsschmerz mit 1,4±0,3 auf der NR-Skala von 0-10 angegeben. Die operierten Kinder waren im untersuchten postoperativen Zeitraum alle schmerzfrei. Insgesamt waren 88% der erwachsenen Patienten mit der OP zufrieden und 93% würden sich erneut operieren lassen. 20% der Erwachsenen berichteten über Komplikationen in Form einer störenden Narbenbildung, einer Bewegungsstörung und/oder Sensibilitätsstörungen. Die operierten Kinder waren zu 100% zufrieden und vollständig komplikationsfrei.
Schlussfolgerung: Die operative kurzstationäre Versorgung eines Pollex flexus congenitus bei Kindern ist mit einer hohen Patientenzufriedenheit, exzellenten DASH-Ergebnissen und keinen funktionellen Einschränkungen assoziiert.