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Der Einfluss von Narben auf Indikation und Planung von abdominellem Body-Contouring nach massivem Gewichtsverlust – Die „rekonstruktive“ Abdominoplastik
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Veröffentlicht: | 27. September 2011 |
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Einleitung: Patienten nach massivem Gewichtsverlust stellen eine chirurgische Herausforderung dar. Die charakteristische abdominelle Deformität besteht aus einer Hautfettschürze, die auch mit queren Narben im Oberbauch vergesellschaftet sein kann, welche von einem offenen Magenbypass oder auch anderen Eingriffen, z.B. einer offenen Cholecystektomie herrühren können. Diese Narben können die Blutversorgung des abdominellen Hautfettlappens kompromittieren und erschweren die postbariatrische Straffungsplanung und -durchführung. Daher benötigen diese Patienten individualisierte und strukturierte Behandlungskonzepte bei der Resektion überschüssiger Hautfettanteile, um schwerwiegende Komplikationen zu vermeiden.
Material und Methoden: In dieser Arbeit geben wir eine Übersicht über 7 Jahre (2004 – 2010) post-bariatrisches Body-Contouring in Anwesenheit von abdominellen Narben. Exemplarisch werden die kompromitierten Durchblutungsmuster der Bauchdecke analysiert sowie die Rationale hinter der Selektion der entsprechenden abdominellen Konturierungstechnik beschrieben. Die Vor- und Nachteile jeder verwendeten Technik werden diskutiert und die Indikation für die jeweilige Technik begründet.
Insgesamt werden 5 verschiedene Techniken angewandt, diese reichen von zweizeitigen Eingriffen mit multiregionären abdominellen Geweberesektionen über ausgedehnte modifizierte Fleur-de-Lys-Abdominoplastiken, mit horizontaler zu vertikaler Narbentransposition und Durchblutungsenhancement durch Präparation periumbilicaler Perforansgefäße der Abdominalwand im Sinne einer Perforator-basierten Abdominoplastik bis hin zu ausgedehnten circumferientiellen Bodylifts.
Ergebnisse: Über den beschriebenen Zeitraum wurden insgesamt 29 post-bariatrische Patienten (27 weibl. 2 männl.) mit queren abdominellen Narben einem abdominellen Body-Contouring nach oben beschriebenen Techniken unterzogen. Insgesamt traten Komplikationen wie Serome, Hämatome und oberflächliche Wundinfekte/ Wundheilungsstörungen bei 21% der Patienten auf. Diese konnten alle konservativ behandelt werden. Es traten keine schwerwiegenden Komplikationen auf, insbesondere keine Nekrosen aufgrund von Durchblutungsstörungen des Hautfettlappens. Alle beschriebenen Techniken führten zu guten funktionellen und ästhetischen Ergebnissen.
Schlussfolgerung: Durch eine strukturierte Analyse der verbleibenden Durchblutung der Bauchdecke und eine individualisierte Technikselektion kann ein adäquates abdominelles Body-Contouring auch in Anwesenheit von abdominellen Narben sicher durchgeführt werden, ohne die Gefahr zusätzlicher Komplikationen. Besonders bei Patienten nach massivem Gewichtsverlust kann man hierbei aufgrund der z.T. aufwändigen Operationstechnik auch von einer „rekonstruktiven“ Abdominoplastik sprechen.