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Ästhetische und medizinische Rehabilitation bei endokriner Ophthalmopatie
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Veröffentlicht: | 27. September 2011 |
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Einleitung: Die Endokrine Ophthalmopatie beim Morbus Basedow kann neben erheblichen medizinischen Aspekten auch umfängliche psychosoziale Probleme mit sich bringen. Neben vielen medizinischen Aspekten gelten die starke Stigmatisierung auch ohne das Vorliegen von medizinischen Problemen in vielen Fällen als Ursache für psychosomatische Erkrankungen und verlängerte Arbeitsunfähigkeit. Wird die ossäre Dekompression klassischer Weise nur bei drohendem Visusverlust indiziert, verwenden wir die transpalpebrale Orbitadekompression nach Olivari auch bei geringeren Beschwerden bis hin zur kosmetischen Indikation seit nunmehr 30 Jahren. Ziel dieser retrospektiven Untersuchung war es, die Patienten mit psychosomatischer und ästhetischer Indikation hinsichtlich der Komplikationsrate aber auch der Erfolgsrate zu untersuchen.
Material und Methoden: Neben zahlreichen Beschwerden, wie einem sekundären Glaukom, drohendem Visusverlust, starke Doppelbildneigung und inkompletten Lidschluß mit der Gefahr von Hornhautperforationen, können ausgeprägte Schwellungen, Ober- und Unterlidretraktion mit dem Aspekt des Froschauges oder auch nur die Protrusio des Augapfels kosmetisch stören und zur psychosozialen Isolierung führen. Im Rahmen einer Dissertation konnten insgesamt 57 Patienten mit 108 operierten Orbitae und verschiedenen Stadien nachuntersucht werden. Hierbei wurden ausgeprägte Schwellungen sowie Ober- und Unterlidretraktion mit komplettem Lidschluß und ohne Korneaeexposition als ästhetische Beschwerden gewertet. Als medizinische Gründe galten: Photophobie, Diplopie, opticiforme Cephalgie, sekundäres Glaukom, Visusverlust, Lagophthalmus, Keratitis, Keratopathie sowie retrobulbäres Druckgefühl. Die Ergebnisse und Komplikationsraten von medizinisch indizierten und ästhetisch indizierten Patienten wurden miteinander verglichen und die psychologischen Aspekte ausgewertet.
Ergebnisse: Mögliche Gefahr von Doppelbildern gering zu halten. Lidretraktionskorrekturen wurden in gleicher Weise operiert, wie bei Patienten mit Symptomen. Die Neubildung von Doppelbildern betrug bei den regulär operierten Patienten 4%. Bei symptomlosen Patienten trat mit der moderaten Dekompressionstechnik keine Diplopie auf. Die anderen Symptome wie Schwellungen und gelegentliches Druckgefühl verschwanden naturgemäß zu 100%. Weiterhin wurden deutliche Verbesserungen im psychosozialen Verhalten angegeben.
Schlussfolgerung: Indikation kann aufgrund der geringen Komplikationsrate großzügig gestellt werden