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Der Einfluss einer Wasser-Resistenz-Therapie auf Stimmlippenschwingungen bei Patienten mit organischer Dysphonie
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Veröffentlicht: | 2. November 2020 |
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Gliederung
Zusammenfassung
Hintergrund: In der gegenwärtigen Literatur wächst das Verständnis um Stimmübungen in halb verschlossene Röhrensysteme (semi-occluded vocal tract exercises) und wie diese die stimmliche Effizienz beeinflussen. Für stimmgesunde Probanden hat gezeigt werden können, dass die Effekte nur kurz anhalten, wenn die Therapie einmalig durchgeführt wird. Jedoch ist derzeitig nicht verstanden, wie sich solche Therapien bei Patienten mit organischer Dysphonie auswirken.
Material und Methoden: Acht Patienten mit organischer Dysphonie wurden gebeten, auf dem Vokal /i/ mit Grundfrequenz 125Hz für die Männer und 250Hz für die Frauen und angenehmer Lautstärke zu phonieren. Danach wurden sie aufgefordert, eine Wasser-Resistenz-Therapie (WRT) für 10 Minuten zu praktizieren (Schlauch: Länge 30cm, Durchmesser 9mm, 5cm unter der Wasseroberfläche). Danach wurden sie gebeten erneut nach 0, 5, 10 und 30 Minuten die Phonation zu wiederholen. Während der Phonation erfolgte eine silmultane Aufzeichnung von Hochgeschwindigkeitslaryngoskopie (transnasal mit 20.000fps), Elektroglottographie und Audiosignalen. Aus diesen wurden u.a. die Glottal Area Waveform (GAW) segmentiert und mathemathische Messdaten berechnet.
Ergebnisse: Insgesamt wiesen die Verläufe große interindividuelle Differenzen auf. Im Mittel zeigen die Daten jedoch einen deutlichen Anstieg des GAW-Offenquotienten während der WRT. Direkt nach der Übung kam es initial zu einem geringen Abfall, jedoch 30 Minuten nach der Übung erneut zu einem Anstieg des Offenquotienten. Der GAW Offenquotient war nicht mit dem elektroglottographischen Offenquotient nach Howard Kriterium korreliert.
Fazit: Insgesamt zeigen die Daten, dass bei Patienten mit organischer Dysphonie trotz Effekten während der WRT die Änderungen nach der Übung eher gering sind. Auch kam es zu einer Erhöhung des Offenquotienten, welches als Zeichen der Stimmermüdung gedeutet werden kann.
Text
Hintergrund
In der gegenwärtigen Literatur wächst das Verständnis um Stimmübungen in halb verschlossene Röhrensysteme (semi-occluded vocal tract exercises) und wie diese die stimmliche Effizienz beeinflussen. Für stimmgesunde Probanden hat gezeigt werden können, dass die Effekte nur kurz anhalten, wenn die Therapie einmalig durchgeführt wird. Jedoch ist derzeitig nicht verstanden, wie sich solche Therapien bei Patienten mit organischer Dysphonie auswirken.
Material und Methoden
Acht Patienten mit organischer Dysphonie wurden gebeten, auf dem Vokal /i/ mit Grundfrequenz 125Hz für die Männer und 250Hz für die Frauen und angenehmer Lautstärke zu phonieren. Danach wurden sie aufgefordert, eine Wasser-Resistenz-Therapie (WRT) für 10 Minuten zu praktizieren (Schlauch: Länge 30cm, Durchmesser 9mm, 5cm unter der Wasseroberfläche). Danach wurden sie gebeten erneut nach 0, 5, 10 und 30 Minuten die Phonation zu wiederholen. Während der Phonation erfolgte eine silmultane Aufzeichnung von Hochgeschwindigkeitslaryngoskopie (transnasal mit 20.000fps), Elektroglottographie und Audiosignalen. Aus diesen wurden u.a. die Glottal Area Waveform (GAW) segmentiert und mathemathische Messdaten berechnet.
Ergebnisse
Insgesamt wiesen die Verläufe große interindividuelle Differenzen auf. Im Mittel zeigen die Daten jedoch einen deutlichen Anstieg des GAW-Offenquotienten während der WRT. Direkt nach der Übung kam es initial zu einem geringen Abfall, jedoch 30 Minuten nach der Übung erneut zu einem Anstieg des Offenquotienten. Der GAW Offenquotient war nicht mit dem elektroglottographischen Offenquotient nach Howard Kriterium korreliert.
Fazit
Insgesamt zeigen die Daten, dass bei Patienten mit organischer Dysphonie trotz Effekten während der WRT die Änderungen nach der Übung eher gering sind. Auch kam es zu einer Erhöhung des Offenquotienten, welches als Zeichen der Stimmermüdung gedeutet werden kann.