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Selektive Elektrostimulation (SELS) mit Oberflächenelektroden bei einseitiger Rekurrensparese (UVFP)
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Veröffentlicht: | 2. November 2020 |
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Gliederung
Zusammenfassung
Hintergrund: SELS ist eine funktionelle elektrische Stimulation und eine interessante Behandlungsmöglichkeit für UVFP-Patienten. Bisher gilt die SELS noch nicht als Routinetherapie bei Stimmstörungen, da es bisher nicht möglich war, Stimulationsparameter so zu bestimmen, dass mittels Oberflächenelektroden eine selektive therapeutische elektrische Stimulation erreicht werden kann, ohne gleichzeitig Schmerzen oder Hautreizungen zu verursachen. Ziel dieser Studie war es, unterschiedliche SELS-Parameter hinsichtlich der Wirksamkeit bei UFVP zu untersuchen.
Material und Methoden: 53 erwachsene UVFP-Patienten wurden mit dreiecksförmigen Pulsen (Pulsbreite (PW): 1, 10, 25, 50, 100, 250, 500 ms; Amplitude aufsteigend von 0,1 bis 20 mA) stimuliert. Es wurden zum einen nichtselektive Reaktionen (Schmerzen, Kontraktionen der Halsmuskeln, Schluckreflexauslösung) und zum anderen selektive Reaktionen (Adduktion der Stimmlippen in der Laryngoskopie) dokumentiert.
Ergebnisse: Die Reizwahrnehmungsschwelle lag unter 5 mA und war umgekehrt proportional zur angelegten Pulsbreite (PW). Eine Schmerzschwelle unter 20 mA zeigten unabhängig von der PW weniger als 50% der Patienten. Eine effektive Stimmlippen-Adduktion wurde zwischen 6,8 und 8,4 mA bei PW von 50, 100 oder 250 ms beobachtet. Höhere PW korrelierten mit gesteigertem Schluckreflex und niedrigere mit erhöhter unspezifischer Aktivität der äußeren Halsmuskeln. Die Ergebnisse wurden durch die Dauer einer bereits bestehenden UVFP nicht beeinflusst.
Diskussion: Unsere Studienergebnisse zeigen, dass es möglich ist, eine PW (50 oder 100 ms) und einen Amplitudenbereich (6,5 bis 8,5 mA) zu wählen, um eine SELS zu erhalten, die eine effektive Stimmlippen-Medialisierung bei UVFP-Patienten induziert, ohne Schmerz oder andere unerwünschte Ereignisse zu verursachen.
Fazit: Diese Studie ist ein Beitrag für die routinemäßige Anwendung von oberflächlicher Elektrostimulation bei ausgewählten Stimmstörungen.
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Hintergrund
SELS ist eine funktionelle elektrische Stimulation und eine interessante Behandlungsmöglichkeit für UVFP-Patienten. Bisher gilt die SELS noch nicht als Routinetherapie bei Stimmstörungen, da es bisher nicht möglich war, Stimulationsparameter so zu bestimmen, dass mittels Oberflächenelektroden eine selektive therapeutische elektrische Stimulation erreicht werden kann, ohne gleichzeitig Schmerzen oder Hautreizungen zu verursachen. Ziel dieser Studie war es, unterschiedliche SELS-Parameter hinsichtlich der Wirksamkeit bei UFVP zu untersuchen.
Material und Methoden
53 erwachsene UVFP-Patienten wurden mit dreiecksförmigen Pulsen (Pulsbreite (PW): 1, 10, 25, 50, 100, 250, 500 ms; Amplitude aufsteigend von 0,1 bis 20 mA) stimuliert. Es wurden zum einen nichtselektive Reaktionen (Schmerzen, Kontraktionen der Halsmuskeln, Schluckreflexauslösung) und zum anderen selektive Reaktionen (Adduktion der Stimmlippen in der Laryngoskopie) dokumentiert.
Ergebnisse
Die Reizwahrnehmungsschwelle lag unter 5 mA und war umgekehrt proportional zur angelegten Pulsbreite (PW). Eine Schmerzschwelle unter 20 mA zeigten unabhängig von der PW weniger als 50% der Patienten. Eine effektive Stimmlippen-Adduktion wurde zwischen 6,8 und 8,4 mA bei PW von 50, 100 oder 250 ms beobachtet. Höhere PW korrelierten mit gesteigertem Schluckreflex und niedrigere mit erhöhter unspezifischer Aktivität der äußeren Halsmuskeln. Die Ergebnisse wurden durch die Dauer einer bereits bestehenden UVFP nicht beeinflusst.
Diskussion
Unsere Studienergebnisse zeigen, dass es möglich ist, eine PW (50 oder 100 ms) und einen Amplitudenbereich (6,5 bis 8,5 mA) zu wählen, um eine SELS zu erhalten, die eine effektive Stimmlippen-Medialisierung bei UVFP-Patienten induziert, ohne Schmerz oder andere unerwünschte Ereignisse zu verursachen.
Fazit
Diese Studie ist ein Beitrag für die routinemäßige Anwendung von oberflächlicher Elektrostimulation bei ausgewählten Stimmstörungen.