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32. Wissenschaftliche Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Phoniatrie und Pädaudiologie (DGPP)

Deutsche Gesellschaft für Phoniatrie und Pädaudiologie e. V.

24.09. - 27.09.2015, Oldenburg

Restgehörerhalt bei Verwendung verschiedener Cochlea-Implantat-Elektroden

Vortrag

  • corresponding author presenting/speaker Anke Lesinski-Schiedat - MHH / HNO-Klinik & DHZ, Hannover, Deutschland
  • Marie-C. Suhling - HNO-Klinik & DHZ, Hannover, Deutschland
  • Andreas Buechner - HNO-Klinik & DHZ, Hannover, Deutschland
  • Marc-A. Schuessler - HNO-Klinik & DHZ, Hannover, Deutschland
  • Rolf Salcher - HNO-Klinik & DHZ, Hannover, Deutschland
  • Thomas Lenarz - HNO-Klinik & DHZ, Hannover, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Phoniatrie und Pädaudiologie. 32. Wissenschaftliche Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Phoniatrie und Pädaudiologie (DGPP). Oldenburg, 24.-27.09.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. Doc44

doi: 10.3205/15dgpp31, urn:nbn:de:0183-15dgpp311

Veröffentlicht: 7. September 2015

© 2015 Lesinski-Schiedat et al.
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Gliederung

Zusammenfassung

Hintergrund: In den vergangenen Jahren ist es durch Anwendung einer besonderen chirurgischen Technik und Weiterentwicklung der Elektrodenarten gelungen, auch Patienten mit Restgehör zu implantieren. Wenn das tieffrequente Restgehör postoperativ bei hochtontauben Patienten erhalten werden kann bietet diese neue Möglichkeiten des Sprachverstehens im Störgeräusch.

Das Ziel der vorliegenden Studie war es über einen mehrjährigen postoperativen Zeitraum die Entwicklung des Restgehörs zu beobachten und das Sprachverstehen bei Verwendung verschiedener Elektrodenarten.

Material und Methoden: Eine retrospektive Analyse von CI versorgten Patienten mit einem Restgehör jenseits von 1500 Hz erfolgte. Es wurde neben dem postoperativen tonalen Restgehör das Sprachverstehen mit CI und CI mit akustischer Komponente (mit / ohne Hörgerät) untersucht.

Ergebnisse: Abhängig von der verwendeten Elektrode und abhängig vom präoperativen Restgehör konnte in mehr als 50% der Fälle eine postop. Hörverlust von weniger als 50dB erreicht werden. Nach 12 Monaten betrug der mittlere zusätzliche Hörverlust bei hochtontauben Patienten weiterhin weniger als 15 dB.

Diskussion: Die Ergebnisse zeigen, dass bei hochtontauben Patienten das Restgehör erhalten bleiben kann und der ipsilateralen elektrischen Stimulation über das CI ein sehr gutes Sprachverstehen im Störgeräusch erreicht wird. Bei Patienten mit einem schlechteren Restgehör kann dieses über eine zusätzliche akustische Verstärkung via des CI Sprachprozessors genutzt werden, um gemeinsam mit dem CI das Sprachverstehen wiederum im Störgeräusch deutlich zu verbessern.