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Kodierungsstrategien für Cochlea Implantate im Wandel der Zeit
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Veröffentlicht: | 2. September 2014 |
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Gliederung
Zusammenfassung
Cochlea-Implantate sind elektronische Innenohrprothesen, die für hochgradig schwerhörige oder gehörlose Menschen eingesetzt werden, um das Gehör teilweise wiederherzustellen. Ein Cochlea-Implantat-System besteht aus dem Implantat, welches im Schädelknochen eingelassen und dessen Stimulationselektrode in der Cochlea platziert wird, sowie dem extern am Ohr getragenen Sprachprozessor. Der Datenaustausch zwischen Sprachprozessor und Implantat geschieht über eine transkutane Funkverbindung. Über das Mikrofon des Sprachprozessor werden akustische Informationen aufgenommen. Diese Informationen müssen, bei der Umwandlung in elektrische Impulse, reduziert und komprimiert werden, weil nur ein Bruchteil der Ursprungsinformationen über die Schnittstelle zwischen Stimulationselektrode und Hörnerv übertragen werden kann. Die elektrischen Impulse sind biphasisch und ladungsausgeglichen. Neben der Amplitude, der Pulslänge und dem Stimulationsort in der Cochlea ist die Frequenz, mit der die Impulse auf den Hörnerv treffen, charakteristisch für den Stimulus. Das Protokoll welches über die Auswahl der übertragenen Informationen entscheidet nennt sich Sprachverarbeitungsstrategie oder auch Kodierungsstrategie. In der Anfangszeit (1980er) von mehrkanaligen CIs war die Weiterentwicklung der Kodierungsstrategie immer wieder für Steigerungen der Hörleistung erheblich verantwortlich. Durch Erhöhung der Stimulationsrate und eine Merkmalsauswahl, die psychoakustische Grundlagen berücksichtig, konnten die Systeme deutlich verbessert werden. Diese Maßnahmen führten zu den heute bekannten Strategien wie MP3000 (Cochlear), HiResOptima (Advanced Bionics) und FS4 High Rate (MEDEL).
Es wird ein Überblick über aktuelle Sprachverarbeitungsstrategien gegeben, dabei werden Unterschiede und Gemeinsamkeiten der Systeme aufgezeigt.