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28. Wissenschaftliche Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Phoniatrie und Pädaudiologie e. V.
2. Dreiländertagung D-A-CH

Deutsche Gesellschaft für Phoniatrie und Pädaudiologie e. V.
Schweizerische Gesellschaft für Phoniatrie; Sektion Phoniatrie der Österreichischen Gesellschaft für HNO-Heilkunde, Kopf- und Halschirurgie

09.09. - 11.09.2011, Zürich, Schweiz

Gestielter Polyp der Hypopharynxhinterwand als seltene Ursache einer fluktuierenden Dysphagie

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  • corresponding author presenting/speaker Katrin Jahn - Abteilung für Phoniatrie & Pädaudiologie, HNO-Klinik, Universitätsklinikum Bonn, Bonn, Deutschland
  • Michael Majores - Institut für Pathologie, Universitätsklinikum Bonn, Bonn, Deutschland
  • Hui Zhou - Institut für Pathologie, Universitätsklinikum Bonn, Bonn, Deutschland
  • Götz Schade - Abteilung für Phoniatrie & Pädaudiologie, HNO-Klinik, Universitätsklinikum Bonn, Bonn, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Phoniatrie und Pädaudiologie. 28. Wissenschaftliche Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Phoniatrie und Pädaudiologie (DGPP), 2. Dreiländertagung D-A-CH. Zürich, 09.-11.09.2011. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2011. Doc11dgppP07

doi: 10.3205/11dgpp17, urn:nbn:de:0183-11dgpp178

Veröffentlicht: 18. August 2011

© 2011 Jahn et al.
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Gliederung

Zusammenfassung

Hintergrund: Der Schluckvorgang zeichnet sich durch eine hohe Komplexität aus. Die Ursachen einer Dysphagie sind vielfältig. So können entzündliche und nichtentzündliche Veränderungen im Bereich der Speisewege ebenso zu Beschwerden führen wie Systemerkrankungen, tumoröse Raumforderungen, Traumata, neuromuskuläre Erkrankungen und vertebragene Veränderungen. Ebenso spielen Störungen im psychosomatisch-psychiatrischen Bereich mitunter eine Rolle.

Fallbericht: Wir berichten über einen 61-jährigen Patienten, der sich mit seit zwei Monaten bestehendem intermittierendem Fremdkörpergefühl beim Schlucken in unserer Abteilung vorstellte. Die lupenlaryngoskopische Untersuchung zeigte eine flächige gestielte Raumforderung, die sich im Zuge der Phonation aus der Hypopharynxregion bis in Höhe der Glottis vorwölbte und diese teilweise verlegte. Die laryngealen Schleimhautverhältnisse waren unauffällig; es zeigte sich eine seitengleiche respiratorische Stimmlippenbeweglichkeit, die Randkantenverschieblichkeit erschien unauffällig. Der Stimmklang war etwas belegt, jedoch bestand eine gute Tragfähigkeit und ein normaler Tonumfang; im Elektroglottogramm (EGG) zeigten sich keinerlei Auffälligkeiten.

Verlauf: Im Rahmen einer Mikrolaryngoskopie wurde die gestielte polypöse Raumforderung laserchirurgisch abgetragen. Die histologische Begutachtung zeigte einen entzündlich veränderten plattenepithelial ausgekleideten Polypen des Sinus piriformis linksseitig. Differentialdiagnostisch konnte ein mesenchymaler Tumor durch eine immunhistochemische Untersuchung ausgeschlossen werden.

Schlussfolgerung: Eine oropharyngeale Dysphagie mit Funktionsstörungen im Bereich des pharyngo-ösophagealen Überganges kann vielfältige Ursachen haben. Daher sind eine umfassende klinische Untersuchung, sowie eine endoskopische Inspektion und ggf. weiterführende radiologische Verfahren für die weitere Abklärung unerlässlich.