26. Wissenschaftliche Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Phoniatrie und Pädaudiologie e. V.
Deutsche Gesellschaft für Phoniatrie und Pädaudiologie e. V.
11.09. - 13.09.2009, Leipzig
Über diesen Kongress
Das Hauptthema "Die Kinder- und Jugendstimme" unterstreicht die spezifischen Erfordernisse in der Diagnostik und Therapie von Stimmstörungen in dieser Altersgruppe. Eine gesunde Stimme rückt aufgrund der essentiellen Bedeutung gesprochener Kommunikation in unserer modernen Gesellschaft zunehmend in den Fokus öffentlichen Interesses. Stimmprobleme können - nicht nur in den klassischen Sprechberufen und bei Sängern - zu sozioökonomischen Problemen bis zur Arbeitslosigkeit führen. Prophylaktische Maßnahmen greifen am ehesten im Kindes- und Jugendalter, ratsam sind phoniatrische Untersuchungen zu Beginn von Ausbildungswegen zu stimmintensiven Berufen. Neben den Kurzfassungen der Vortrags- und Posterbeiträge der Jahrestagung werden erstmalig in diesem Jahr Kurzfassungen der Habilitationsvorträge und Hauptreferate elektronisch publiziert. Die Kurzfassung des Habilitationsvortrages von Herrn Priv.-Doz. Dr. med. Michael Fuchs, Leipzig, beschäftigt sich mit der Entwicklung der Stimmleistung und Stimmqualität im Kindes- und Jugendalter. Das detaillierte Wissen um die physiologische Stimmentwicklung und Normwertbereiche für die verschiedenen Altersstufen unter Berücksichtigung des Geschlechts ist die Grundlage diagnostischen und therapeutischen Handelns. Herr Priv.-Doz. Dr. med. Arno Olthoff, Göttingen, stellt in seinem Beitrag die kortikale Repräsentation laryngealer Sensomotorik zur Erweiterung unserer Kenntnisse in Physiologie und Pathophysiologie dar. Herr Prof. Dr. rer. nat. Rudolf Rübsamen, Leipzig, beleuchtet in seinem Hauptreferat die Besonderheiten der zentralen Hörverarbeitung für die Entwicklung von Sprechen und Singen. Frau Prof. Dr. phil. Ulla Beushausen, Hildesheim, betont in ihrem Hauptreferat die Bedeutung der mehrdimensionalen Therapie kindlicher Dysphonien. Herr Prof. Dr. med. von Klitzing, Leipzig, unterstreicht die Bedeutung der seelischen Gesundheit bei Kindern. Herr Prof. Dr. med. Michael Tomasello, Leipzig, geht auf die Kommunikation in vorsprachlichen Strukturen ein. Das Hauptreferat von Herrn Dr. rer. nat. Thomas Kopetsch, Berlin, analysiert die Versorgungssituation der deutschen Bevölkerung bezüglich Phoniatern und Pädaudiologen. Weitere Beiträge zum Thema Stimme befassen sich mit der Stimmphysiologie, der Prävention, Klinik, der Diagnostik und Therapie von Stimmstörungen, auch im Erwachsenenalter. Die Kurzfassungen weiterer Vorträge beschäftigen sich mit der Hörphysiologie, der Ätiologie, Klinik, Diagnostik, Therapie und Rehabilitation von Hörstörungen im Kindesalter einschließlich der gestörten auditiven Verarbeitungs- und Wahrnehmungsleistungen. Auch die Lebensqualität hörgestörter Patienten wird beleuchtet. Weitere Themen der hier präsentierten Beiträge stellen die Ursache, der mögliche genetische Hintergrund und der Verlauf spezifischer Sprachentwicklungsstörungen dar. Intensiv werden Testverfahren zur Diagnostik von Sprachstörungen beleuchtet, einschließlich Fragebögen. Große Hoffnungen werden auf die Verfahren gesetzt, die sich zum flächendeckenden Kinder-Sprachscreening eignen. Effekte von Elternanleitung zu sprachförderndem Verhalten und Elterntraining zur Kommunikationsförderung hörgestörter Kleinstkinder werden vorgestellt. Beiträge zur Objektivierung von Sprachstörungen mittels automatischer Spracherkennung, zu Störungen der Nasalität und zur Behandlungsoptimierung von Dysphagien einschließlich der tiefen Hirnstimulation runden das Tagungsprogramm ab. Für ihr Engagement bei der Bearbeitung der elektronisch angemeldeten Abstracts, beim Informationsaustausch mit den Autoren und der Erstellung der online-Publikationen möchte ich mich sehr herzlich bei den Mitarbeitern der Redaktion German Medical Science (Köln) bedanken. Insbesondere danke ich Frau Simone Haas für ihre Geduld, ihre konsequente Arbeitsweise und ihre Hilfsbereitschaft.
Univ.-Prof. Dr. med. Antoinette am Zehnhoff-Dinnesen
Präsidentin der Deutschen Gesellschaft für Phoniatrie und Pädaudiologie