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Früherkennung von Sprachentwicklungsstörungen – Bewertung des Screenings anhand der Grenzsteine der kindlichen Entwicklung nach Michaelis
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Veröffentlicht: | 28. August 2007 |
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Gliederung
Zusammenfassung
Eine Sprachentwicklungsstörung ist wegen ihrer Bedeutung für die Gesamtentwicklung eines Kindes ein wichtiges und häufiges Krankheitsbild, das so früh wie möglich entdeckt und behandelt werden muss. Die Früherkennung mittels Elternfragebögen mutet als ein sinnvolles, weil einfaches und kostengünstiges diagnostisches Mittel zum Screening an. Dieses Modell, hier auf der Basis der essentiellen Grenzsteine der kindlichen Entwicklung nach Michaelis, wurde auf seine Zuverlässigkeit hin geprüft. Grundlage der Datenerhebung waren die Krankengeschichten von 30 muttersprachlich deutschen Patienten im Alter zwischen 5;3 und 6;8 Jahren. Die Eltern hatten im Vorfeld den Fragebogen zur Entwicklung ausgefüllt. Referenzverfahren für den Stand der Sprachentwicklung waren die Verfahren H-SET, SETK3-5, PLAKSS sowie die fachärztliche und logopädische Beurteilung. Die erhobenen Daten wurden mit Hilfe der Vierfeldertafel ausgewertet. Der Fragebogen wies im Bereich Lautbildung eine Spezifität von 27 und eine Sensitivität von 11 Prozent auf; der positive und der negative Vorhersagewert waren 20 bzw. 15%. Bei den anderen expressiven und rezeptiven Sprachentwicklungsstörungen lagen die Spezifität bei 55 und die Sensitivität bei 50 Prozent. Positiver und der negativer Vorhersagewert lagen bei 36 bzw. 69%. Eine normale kindliche Sprachentwicklung kann nicht mit wenigen von den Eltern oder anderen nahen Bezugspersonen zu beantwortende Anamnesefragen verlässlich abgeschätzt werden.
Text
Hintergrund
Eine Sprachentwicklungsstörung ist wegen ihrer Bedeutung für die Gesamtentwicklung eines Kindes ein wichtiges und häufiges Krankheitsbild, das so früh wie möglich entdeckt und behandelt werden muss. Die Früherkennung mittels Elternfragebögen mutet als ein sinnvolles, weil einfaches und kostengünstiges diagnostisches Mittel zum Screening an. Dieses Modell, hier auf der Basis der essentiellen Grenzsteine der kindlichen Entwicklung nach Michaelis, wurde auf seine Zuverlässigkeit hin geprüft.
Probanden und Methoden
Grundlage der Datenerhebung waren die Krankengeschichten von 30 muttersprachlich deutschen Patienten im Alter zwischen 5;3 und 6;8 Jahren. Die Eltern hatten im Vorfeld den Fragebogen zur Entwicklung ausgefüllt. Referenzverfahren für den Stand der Sprachentwicklung waren die Verfahren H-SET, SETK3-5, PLAKSS sowie die fachärztliche und logopädische Beurteilung. Die erhobenen Daten wurden mit Hilfe der Vierfeldertafel ausgewertet.
Ergebnisse
Der Fragebogen wies im Bereich Lautbildung eine Spezifität von 27 und eine Sensitivität von 11 Prozent auf; der positive und der negative Vorhersagewert waren 20 bzw. 15%. Bei den anderen expressiven und rezeptiven Sprachentwicklungsstörungen lagen die Spezifität bei 55 und die Sensitivität bei 50 Prozent. Positiver und der negativer Vorhersagewert lagen bei 36 bzw. 69%.
Schlussfolgerung
Eine normale kindliche Sprachentwicklung kann nicht mit wenigen von den Eltern oder anderen nahen Bezugspersonen zu beantwortende Anamnesefragen verlässlich abgeschätzt werden.