Artikel
RSV-Pneumonie bei Zwillingen im Schulalter
Suche in Medline nach
Autoren
Veröffentlicht: | 28. März 2013 |
---|
Gliederung
Text
Hintergrund: Infektionen durch RS-Viren können zu Pneumonie und Bronchiolitis führen. Im Kindesalter verlaufen diese Infektionen vorwiegend als Infektionen der oberen Luftwege. Bis zum Ende des zweiten Lebensjahres haben nahezu alle Kinder eine RSV-Infektion durchgemacht, so dass im späteren Lebensalter Erkrankungen selten beobachtet werden.
Patienten und Methoden: 7-jährige bisher gesunde Zwillinge erkrankten 3 bzw. 4 Tage vor stationärer Aufnahme mit Husten und Fieber bis 39°C. Aufnahmebefunde: Weiblicher Zwilling: CRP 94,5 mg/l, Leukozyten 14,2 Gpt/l, Neutrophile 10,7 Gpt/l. Männlicher Zwilling: CRP 25,5 mg/l, Leukozyten 27,1 Gpt/l, Neutrophile 22,5 Gpt/l. Mikrobiologische Diagnostik ergab jeweils negative Befunde für Chlamydien, Mycoplasmen, Influenza- und Adenoviren. RSV-PCR positiv. Klinisch bestanden bei beiden Patienten pneumonische Zeichen, beim weiblichen Zwilling betonte obstruktive Komponente. Röntgen-Thorax: Bei beiden Patienten Infiltrationen im rechten Unterfeld. Verlauf: Initial Sultanol® / Atrovent® -Inhalationen, Sauerstoffsupplementierung, Prednisolon. Clarithromycin und Cefuroxim wurden nach Vorliegen des RSV-Befundes beendet. Entfieberung nach 2, Befundbesserung nach 7 bzw. 10, Entlassung nach 9 bzw. 15 Tagen.
Diskussion: Eine Erkrankung durch RS-Viren mit dem klinischen Bild einer Pneumonie mit Obstruktion ist im Schulkindalter eher selten. Die Erkrankungen traten im Rahmen einer Häufung von RSV-Infektionen auf. Dies führte zu einer zeitnahen Diagnose.
Schlussfolgerungen: Auch außerhalb der ersten beiden Lebensjahre ist bei saisonaler Häufung von RS-Infektionen und dem klinischen Bild einer Pneumonie an diesen Erreger zu denken.