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21. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Pädiatrische Infektiologie (DGPI)

Deutsche Gesellschaft für Pädiatrische Infektiologie (DGPI)

25.04. - 27.04.2013, Würzburg

Tuberkulose – Standard-Dreifach-Initialtherapie nicht immer ausreichend?

Meeting Abstract

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  • corresponding author presenting/speaker S. Koop - Universitätsmedizin Greifswald, Zentrum für Kinder- und Jugendmedizin - Greifswald, Deutschland
  • H. Lode - Universitätsmedizin Greifswald, Zentrum für Kinder- und Jugendmedizin - Greifswald, Deutschland
  • S. Otto - Universitätsmedizin Greifswald, Zentrum für Radiologie - Greifswald, Deutschland
  • S. M. Schmidt - Universitätsmedizin Greifswald, Zentrum für Kinder- und Jugendmedizin - Greifswald, Deutschland
  • R. Bruns - Universitätsmedizin Greifswald, Zentrum für Kinder- und Jugendmedizin - Greifswald, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Pädiatrische Infektiologie. 21. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Pädiatrische Infektiologie (DGPI). Würzburg, 25.-27.04.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. Doc13dgpi78

doi: 10.3205/13dgpi78, urn:nbn:de:0183-13dgpi789

Veröffentlicht: 28. März 2013

© 2013 Koop et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Die Tuberkulose, als häufigste bakterielle Infektionskrankheit weltweit, wird durch Erreger des M. tuberculosis-Komplex verursacht. Die in den Krankheitsstadien auftretenden Symptome sind oft unspezifisch und in der Lage nahezu jede Erkrankung nachzuahmen. Therapeutisch stehen verschiedene tuberkulostatische Therapien zur Verfügung. Diese führten 2010 bei ca. 96,9 % der behandelten Kinder unter 15 Jahren in der BRD zu einem Therapieerfolg.

Kasuistik: Es wurde ein 5 jähriger Junge mit persistierendem Husten und Verschlechterung des AZ, sowie subfebrilen Temperaturen überwiesen. Die Mutter des Kindes befand sich mit offener Tbc in Therapie. Kontakte der Familie ins Ausland bestanden nicht.

Der internistische Status des Kindes bot, abgesehen von einem gering geröteten Rachen, keine auffälligen Befunde.

Initiale Diagnostik:

  • Labor in SI-Einheiten: BB: 12, 5 Leuko., granulozytäres Diff.BB, CrP 114, weitere Parameter normal.
  • Mendel-Mantoux-Test: 18mm Induration.
  • Mikrobiologie: Blutkultur negativ, Rachenabstrich: Haemophilus influenzae, Quantiferon-Test: positiv, kulturelle Untersuchungen des Nüchternmagensaftes: Nachweis des M.-tuberculosis-Komplex, auf alle gängigen Tuberkulostatika sensibel.
  • Röntgen-Thorax: 03/2012 rechtsbasal, milchglasartiges flächenhaftes Lungeninfiltrat, Hilusverplumpung, 06/2012: Mittelappenpneumonie re. (Befundverschlechterung).
  • Thorax-CT: 06/2012 vollständige Verlegung Segment 5 re..
  • Bronchoskopie: 06/2012 purulente/ käsige Bronchialverlegung re. ML-Bronchien.

Verlauf: Behandlung der offenen Lungentuberkulose mit Standard-Dreifach-Kombination (INH, RMP, PZA), daraufhin klinische Besserung. Zwischenzeitlich in einer externen Klinik als Pneumonie mit Erythromycin behandelt. 06/2012 pulmonale Exazerbation der Lungentuberkulose. Die tuberkulostatische Therapie wurde um Streptomycin ergänzt. Darunter Rückgang des pulmonalen Restbefundes, normale Laborwerte und negative kulturelle Untersuchungen.

Zusammenfassung: Obgleich Deutschland zu den Niedriginzidenzländern der Tuberkulose zählt, mahnt uns die steigende Inzidenz im Kindesalter im Besonderen auf diese vulnerable Bevölkerungsgruppe zu achten.

Es wird die Frage des initialen Therapieversagens in dieser Altersgruppe diskutiert.