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21. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Pädiatrische Infektiologie (DGPI)

Deutsche Gesellschaft für Pädiatrische Infektiologie (DGPI)

25.04. - 27.04.2013, Würzburg

Anaphylaxie nach Impfungen – Ergebnisse der ESPED Studie 2008–2010

Meeting Abstract

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  • presenting/speaker S. Weichert - Universitätsklinik für Kinder- und Jugendmedizin Pädiatrische Infektiologie - Mannheim, Germany
  • H. Schroten - Universitätsklinik für Kinder- und Jugendmedizin Pädiatrische Infektiologie - Mannheim, Germany
  • corresponding author T. Tenenbaum - Universitätsklinik für Kinder- und Jugendmedizin Pädiatrische Infektiologie - Mannheim, Germany

Deutsche Gesellschaft für Pädiatrische Infektiologie. 21. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Pädiatrische Infektiologie (DGPI). Würzburg, 25.-27.04.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. Doc13dgpi57

doi: 10.3205/13dgpi57, urn:nbn:de:0183-13dgpi571

Veröffentlicht: 28. März 2013

© 2013 Weichert et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Anaphylaxie ist die schwerste Form einer akuten immunologischen Reaktion und ist gekennzeichnet durch die Beteiligung mehrerer Organsysteme und ein rasches Voranschreiten der Symptome. Potentielle Bedeutung bezieht Anaphylaxie als Komplikation nach Impfungen u.a. dadurch, dass im Falle einer unmittelbaren zeitlichen Koinzidenz die kausale Zuordnung, verglichen mit anderen unerwünschten Wirkungen, eindeutiger sein kann.

Patienten: An ESPED gemeldet werden sollten alle klinischen Diagnosen von Anaphylaxie oder anderer schwerer allergischer Reaktion mit Beteiligung der Atemwege und/oder des Kreislaufsystems, welche binnen 48 Stunden nach Impfung (in Ausnahmefällen länger) auftraten und zu stationärer Behandlung führten. Als Falldefinition wurde die der „Brighton Collaboration“ verwendet.

Ergebnisse: Von Juni 2008 bis Mai 2010 wurden 12 Fälle gemeldet. Die Altersverteilung lag bei 2 Monaten bis 16,8 Jahren. 6 Patienten waren männlich, 6 weiblich, alle Patienten stammten aus Deutschland. Die Behandlungsdauer lag bei durchschnittlich bei 2,2 Tagen. Bei allen Patienten war es das erste anaphylaktische Ereignis. Ein Patient verstarb mit unklarer Ursache. Dieser Patient hatte anamnestisch akut eine obstruktive Bronchitis. Die übrigen Patienten trugen keinen Folgeschaden nach dem Ereignis davon. Bei 8 der Patienten traten die Reaktionen nur wenige Minuten nach der Injektion auf, bei den übrigen zwischen 2 und 24 Stunden. Bei den verabfolgten Impfungen handelte es sich um unterschiedliche Präparate. Folgende Therapien wurden durchgeführt: Antihistaminika (6/12), Kortikosteroide (12/12), Salbutamol (1/12), Volumentherapie (5/12), Andere (O2) (2/12).

Diskussion: Zusammenfassend zeigte die ESPED-Erhebung, dass ein Monitoring anaphylaktischer Reaktionen relevant ist und dass die Falldefinition der „Brighton Collaboration“ zur Einschätzung einer Anaphylaxie geeignet zu sein scheint.