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Influenza-Impfung an einem pädiatrisch-onkologischen Zentrum: Impfraten und Akzeptanz bei medizinischem und nicht-medizinischem Personal
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Veröffentlicht: | 28. März 2013 |
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Hintergrund: Influenza ist eine wichtige Ursache von Morbidität und Mortalität krebskranker Kinder und Jugendlicher. Wir führten eine monozentrische Umfrage durch, um die Adhärenz bezüglich der empfohlenen jährlichen Influenza-Impfung bei Mitarbeitern eines großen kinderonkologischen Zentrums zu erfassen
Methoden: Zwischen September und Oktober 2010 wurde 143 Mitarbeitern der Pädiatrischen Hämatologie/Onkologie des Universitätsklinikums Münster ein standardisierter schriftlicher Fragebogen ausgehändigt. Die Fragen umfaßten demographische Daten, Allgemeinwissen über Influenza, frühere Influenza-Erkrankungen und Impfungen, Informationsquellen zu Influenza, und Einstellungen bezüglich der empfohlenen Influenza-Impfung vor dem Hintergrund der 2009/2010 Influenza A H1N1 Pandemie
Ergebnisse: 106 der 143 Mitarbeiter mit Patientenkontakt antworteten (74.1%; 89w/17m; 41 Pflegekräfte, 29 Ärzte; 16 psychosoz. Mitarbeiter/Lehrer; 10 Laborkräfte; 10 Andere); 60.4% gaben korrekte Antworten auf alle 4 gestellten Wissensfragen. 32% der Mitarbeiter gaben eine frühere Influenza Erkrankung an, und 61% berichteten eine mindestens einmalige Impfung in der Vergangenheit. Die erfragten Impfraten während der Saison 2009/2010 betrugen 47% für die saisonale und 57% für die neue Influenza A. Die höchsten Impfraten fanden sich unter den Ärzten (76/86%), psychosozialen Mitarbeitern (67/56%) und dem Pflegepersonal (39/61%); Impfraten bei Lehrern, Laborkräften und anderen Mitarbeitern waren niedriger (0-40/ 0-20%). Wichtigste subjektive Gründe für die eigene Impfung waren Sorgen, die Influenza an Patienten, Mitarbeiter und Familienmitglieder zu übertragen (58-47%); wichtigste Gründe dagegen waren Bedenken bezüglich Nebenwirkungen, persönlicher Schutz durch andere Maßnahmen, Zweifel an der Wirksamkeit der Impfung und widersprüchliche Empfehlungen (32-20%). Hauptquellen der Empfehlung für eine Impfung waren die Klinikleitung und der Personalarzt (67%). Bezüglich der laufenden 2010/2011 Saison beabsichtigten 43% der Mitarbeiter, sich impfen zu lassen.
Schlußfolgerung: Die Ergebnisse der Befragung zeigen ungenügende Impfraten und den anhaltenden Bedarf nach besseren Impfstrategien für medizinisches und nicht-medizinisches Personal im Bereich der Kinderonkologie.