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21. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Pädiatrische Infektiologie (DGPI)

Deutsche Gesellschaft für Pädiatrische Infektiologie (DGPI)

25.04. - 27.04.2013, Würzburg

Umsetzung öffentlicher Impfempfehlung bei Patienten mit chronischen Herz-, Kreislauf-, Lungen- und Stoffwechselerkrankungen, mithilfe spezifischer Praxis-EDV

Meeting Abstract

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  • corresponding author presenting/speaker H.-J. Schrörs - LMU-München, Lehrbereich für Allgemeinmedizin - München, Deutschland
  • J. Schelling - LMU-München, Forschungsbereich Allgemeinmedizin - München, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Pädiatrische Infektiologie. 21. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Pädiatrische Infektiologie (DGPI). Würzburg, 25.-27.04.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. Doc13dgpi51

doi: 10.3205/13dgpi51, urn:nbn:de:0183-13dgpi515

Veröffentlicht: 28. März 2013

© 2013 Schrörs et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Nur in wenigen Fällen verfügen elektronische Praxissysteme über Recallfunktionen, die an ausstehende Impfungen erinnern oder Impfschemata überwachen. Seit 2005 wird der elektronische Impfplaner Impfdoc zur Verbesserung des QM in der Impfpraxis genutzt. Ob das System zu einer Erhöhung von Durchimpfungsraten führt ist Gegenstand einer Untersuchung der LMU-München.

Material und Methoden: Die Software Impfdoc ist in mehr als 80% der Praxis-EDV-Systeme integriert. Die ausgegebenen Impfempfehlungen richten sich ausschließlich nach den öffentlichen Impfempfehlungen. Die Software ist frei von Werbung. Für Studien werden Datenpakete von der Software automatisch erstellt, entsprechend den Datenschutzbedingungen anonymisiert und von jeder Praxis in verschlüsselter Form übermittelt. Der Versand des Datenpaketes erfolgt mit einem einzigen Mausklick, wenn die Praxis über einen Internetzugang verfügt. In 120 hausärztlich tätigen Praxen wurden von 2010 bis 2011 mithilfe des Systems Impfdoc bei insgesamt 125.655 Patienten alle durchgeführten Impfungen zusammen mit den eingetragenen ICD-10 Diagnosecodes dokumentiert. Untersucht wurden Patienten mit Diabetes mellitus, COPD, Asthma bronchiale und KHK hinsichtlich der Impfquoten gegen Pneumokokken und Influenza. Bei 53.443 (42,5%) der Patienten lagen vollständig dokumentierte Impfpässe vor.

Ergebnisse: Es waren alle Altersgruppen vertreten, wobei Frauen häufiger über eine vollständige Impfdokumentation verfügten als Männer. Die ersten Ergebnisse zeigten mit zunehmender Nutzungsdauer der Software eine deutliche Steigerung der Impfquoten gegen Pneumokokken und Influenza bei allen Impflingen im Indikationsbereich. Die positiven Effekte wurden bereits im ersten Nutzungsjahr deutlich und erreichten nach 4 Jahren ein Maximum. Die Impfquoten gegen Influenza und Pneumokokken waren zum Teil um das 7-fache höher, als vor dem Einsatz der Software.

Diskussion: Im internationalen Schrifttum findet man Hinweise, dass sich Erinnerungssysteme positiv auf Impfraten auswirken. Recherchen ergaben allerdings keinen Hinweis auf vergleichbare EDV-Tools im nationalen oder internationalen Bereich, so dass Vergleichsstatistiken zu anderen EDV-Systemen nicht vorliegen. Weitere Daten von mehr als 600.000 Impfungen werden zurzeit an der LMU ausgewertet.


Literatur

1.
Impfbrief-Online – Nr. 67 – November 2012 (http://www.impfbrief.de/index.php?nav=30&unav=93#id819) Externer Link
2.
U Schuler – Doktorand Lehrbereich Allgemeinmedizin – LMU-München – persönliche Mitteilungen