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21. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Pädiatrische Infektiologie (DGPI)

Deutsche Gesellschaft für Pädiatrische Infektiologie (DGPI)

25.04. - 27.04.2013, Würzburg

Ungewöhnlich schwere Verläufe von Gastroenteritiden durch Rotaviren bei Kindern

Meeting Abstract

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  • corresponding author presenting/speaker S. Leutelt - Dr. Horst Schmidt Kliniken Wiesbaden - Wiesbaden, Germany
  • F. Kowalzik - Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz Zentrum für Kinder- und Jugendmedizin - Mainz, Germany
  • M. Knuf - Dr. Horst Schmidt Kliniken Wiesbaden - Wiesbaden, Germany; Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz Zentrum für Kinder- und Jugendmedizin - Mainz, Germany

Deutsche Gesellschaft für Pädiatrische Infektiologie. 21. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Pädiatrische Infektiologie (DGPI). Würzburg, 25.-27.04.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. Doc13dgpi41

doi: 10.3205/13dgpi41, urn:nbn:de:0183-13dgpi416

Veröffentlicht: 28. März 2013

© 2013 Leutelt et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Rotaviren sind die häufigste Ursache viraler Gastroenteritiden bei Kindern (ca. 40000 Erkrankungen 2012). Das Erkrankungsalter liegt im Mittel zwischen 6 Monaten und 2 Jahren. Das Spektrum der Rotavirusinfektion reicht von subklinischen Verläufen bis hin zu schwerwiegenden Erkrankungen. Die Therapie ist asymptomatisch, eine spezielle antivirale Therapie existiert nicht. Unkomplizierte, selbstlimitierende Verläufe sind die Regel, aber auch ungewöhnliche Verläufe mit schweren Komplikationen können beobachtet werden.

Patienten und Methoden: Die beschriebenen Fälle beziehen sich auf insgesamt 5 Patienten (2 Mädchen und 3 Knaben), die zum Untersuchungszeitpunkt zwischen 1 und 3 Jahre alt waren. Beobachtungszeitraum war von April bis Mai 2012, die jeweilige stationäre Verweil- (=Beobachtungsdauer) betrug im Mittel 12,5 Tage.

Erhoben wurden verschiedene Laborparameter initial und im Verlauf (Hämoglobin in g/dl, Leukozyten in nl, Thrombozyten in nl, CRP in mg/dl), Stuhlproben (ELISA) und Blutkulturen.

Ergebnisse: In allen Fällen konnten Rotaviren im Stuhl nachgewiesen werden. Nach zunächst unkompliziertem Verlauf war in allen in allen Fällen eine sekundäre Verschlechterung mit Nachweis einer sekundären Bakteriämie beobachtet worden Folgende Erreger wurden identifiziert: Serratia marcescens, Klebsiella, Pantoea agglomerans, Streptococcus sanguinis. Nach zielgerichteter antibiotischer Therapie trat eine rasche Konsolidierung ein.

Schlussfolgerung: Durch Rotaviren verursachte Gastroenteritiden bei Kindern können auch ungewöhnlich schwere Verlaufsformen mit septischen Verläufen annehmen. Dieses ist offenbar durch eine sekundäre bakterielle Infektion bedingt. Der genaue Pathomechanismus hierfür ist unklar, denkbar ist eine erhöhte Vulnerabilität infektionsbedingt geschädigter Enterozyten und somit eine erleichterte bakterielle Invasion. Gelingt der Keimnachweis ist eine zielgerichtete antibiotische Therapie unumgänglich.