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21. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Pädiatrische Infektiologie (DGPI)

Deutsche Gesellschaft für Pädiatrische Infektiologie (DGPI)

25.04. - 27.04.2013, Würzburg

Perioperative Antibiotikaprophylaxe bei Appendizitis in der Pädiatrie

Meeting Abstract

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  • corresponding author presenting/speaker W. Kunze - Muldentalkliniken, Krankenhaus Wurzen, Abteilung Kinder- und Jugendmedizin - Wurzen, Deutschland
  • H.-U. Gröger - Muldentalkliniken, Krankenhaus Wurzen, Chirurgische Abteilung - Wurzen, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Pädiatrische Infektiologie. 21. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Pädiatrische Infektiologie (DGPI). Würzburg, 25.-27.04.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. Doc13dgpi35

doi: 10.3205/13dgpi35, urn:nbn:de:0183-13dgpi358

Veröffentlicht: 28. März 2013

© 2013 Kunze et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Die perioperative Antibiotikaprophylaxe ist eine einmalige Verabreichung bei chirurgischen Eingriffen mit Infektionsrisiko. Ziel ist die Reduktion bzw. Abtötung von Erregern, die während der Operation die Wunde kontaminieren und evtl. infizieren können. Unter dieser Vorgabe erfolgte eine Analyse der perioperativen Antibiotikaprophylaxe bei Patienten mit Appendizitis in einem Krankenhaus der Regelversorgung, wobei die Betreuung der Patienten durch die Abteilung Kinder- und Jugendmedizin in enger Zusammenarbeit mit der Chirurgischen Abteilung erfolgte.

Patienten und Methoden: Die Untersuchung erfasste retrospektiv 212 Patienten mit offener bzw. laparaskopischer Appendektomie der Jahre 2005 bis 2012 durch Auswertung der Patientenunterlagen bzgl. Alter, Geschlecht, Art der chirurgischen Intervention und perioperativen Prophylaxe.

Ergebnisse: Von 212 Appendektomien erfolgten 125 „offen“ (59%) und 87 (41%) laparaskopisch (p<0,003). Das Alter betrug median 144 Monate (min 42, max 213, MW 142,8±45,3). Das Geschlechtsverhältnis wurde mit 102 männlichen (48,1%) zu 110 weiblichen Patienten (51,9%) bestimmt. Eine perioperative Prophylaxe erfolgte bei 187 Patienten (88,2%), therapiert (mehr als eine Antibiotikagabe) wurden 15 Patienten (7,1%). Bei 10 Patienten (4,7%) erfolgten weder Therapie noch Prophylaxe. Prophylaktisch wurden Metronidazol (57,8%), Cefuroxim/Metronidazol (37,4%), Cephalosporin3/Metronidazol 2,7(%) sowie Cephalosporine allein (1,6%) eingesetzt. Im Verlauf der Jahre verringerte sich der Anteil von Metronidazol von max.100% auf keine Verordnung im Jahr 2012. 2005 hatte kein Patient die Kombination Cefuroxim/Metronidazol erhalten. 2012 betrug der Anteil an dieser Prophylaxe 92,9%.

Diskussion: Bei jeder Appendektomie wird eine perioperative Antibiotikaprophylaxe empfohlen. Die Kombination Cefuroxim/Metronidazol hat sich als am besten geeignet erwiesen, da sie die häufigsten Infektionserreger des Operationsgebietes erfasst. Postoperative Komplikationen mit verlängertem stationären Aufenthalt und steigenden Kosten können so vermieden werden. Die Prophylaxe wird sowohl bei konventioneller als auch laparoskopischer Appendektomie empfohlen. Dieses Prinzip wurde bei unseren Patienten in zunehmendem Maße umgesetzt.

Schlussfolgerungen: Die perioperative Antibiotikaprophylaxe in der Kombination Cefuroxim/Metronidazol sollte Bestandteil jeder operativen Vorbereitung einer Appendektomie sein, um mögliche infektiöse Komplikationen zu vermeiden.