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Immuntherapie bei invasiven Pilzinfektionen
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Veröffentlicht: | 28. März 2013 |
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Patienten nach allogener Stamzelltransplantation haben ein hohes Risiko für invasive Pilzinfektionen, die überwiegend durch Aspergillus und Candida spp, weniger oft auch durch Zygomyzeten verursacht werden. Trotz der Verfügbarkeit von neuen und effektiven antimykotischen Substanzen ist die Mortalität durch invasive Pilzinfektionen immer noch inakzeptabel hoch, insbesondere bei stammzelltransplantierten Patienten mit einem noch nicht regenerierten oder einem supprimierten Immunsystem. Die schlechte Prognose bei diesen Patienten konnte auch durch verschiedene immuntherapeutische Ansätze wie der Transfusion von Granulozyten, der Gabe von hämatopoetischen Wachstumsfaktoren wie G- oder GM-CSF sowie der Gabe von Zytokinen und Interferon nicht entscheidend verbessert werden. Da T-Zellen eine wichtige Rolle in der körpereigenen Abwehr gegen Pilze spielen, könnten gegen diese Pilze gerichtete T-Zellen eine interessante Therapieoption für Patienten nach allogener Stamzelltransplantation darstellen, was auch präliminäre klinische Daten unterstützen.
Unsere Gruppe etablierte ein Protokoll, mit dem funktionell aktive, spezifisch gegen Aspergillen, Candida und Zygomyzeten gerichtete T-Zellen generiert werden können. Diese T-Zellen sind nicht-enddifferenziert, proliferieren auf Restimulierung und weisen gegenüber nicht selektionierten T-Zellen eine verminderte Alloreaktivität auf.
Derzeit ist eine multizentrische Studie in Planung, um Sicherheit und Effektivität der adoptiven Immuntherapie mit antifungalen T-Zellen bei stammzelltransplantierten Patienten mit invasiven Pilzinfektionen zu evaluieren.