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72. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Neurochirurgie (DGNC)
Joint Meeting mit der Polnischen Gesellschaft für Neurochirurgie

Deutsche Gesellschaft für Neurochirurgie (DGNC) e. V.

06.06. - 09.06.2021

Mini-craniectomy for EC-IC bypass – single-centre experience of 100 procedures on Moya-Moya patients

Mini-Kraniektomie bei EC-IC Bypass – Single-Center-Erfahrungen aus 100 Eingriffen bei Moya-Moya-Patienten

Meeting Abstract

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  • presenting/speaker Lan Li - Alfried-Krupp-Krankenhaus, Neurochirurgie, Essen, Deutschland
  • Frank Diesner - Alfried-Krupp-Krankenhaus, Neurochirurgie, Essen, Deutschland
  • Markus Krämer - Alfried-Krupp-Krankenhaus, Neurologie, Essen, Deutschland
  • Florian Heinrich Ebner - Alfried-Krupp-Krankenhaus, Neurochirurgie, Essen, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Neurochirurgie. 72. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Neurochirurgie (DGNC), Joint Meeting mit der Polnischen Gesellschaft für Neurochirurgie. sine loco [digital], 06.-09.06.2021. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2021. DocV021

doi: 10.3205/21dgnc025, urn:nbn:de:0183-21dgnc0258

Veröffentlicht: 4. Juni 2021

© 2021 Li et al.
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Gliederung

Text

Objective: Bei Moyamoya-Angiopathie hat sich als Therapie die Anlage eines extra-intrakraniellen Bypasses (EC-IC-Bypass) von einem Ast der Arteria temporalis superficialis (STA) auf einen M4-Ast der Arteria cerebri media (MCA) als Gold-Standard etabliert. Operativ erfolgt dafür standardmäßig eine osteoplastische frontotemporale Trepanation mit basalem osteoklastischem Defekt für den Bypass-Durchtritt. In unserem Zentrum erfolgt über einen kurzen geraden Hautschnitt eine osteoklastische Mini-Kraniektomie direkt über der Sylvischen Fissur. Ziel dieser retrospektiven Single-Center-Analyse ist die Erfassung der Größe und Fläche des Trepanationsdefektes, der Lokalisation in Bezug zum Meatus acusticus externus, der Durchführbarkeit der EC-IC Bypässe und deren Durchgängigkeitsrate sowie der Komplikationen.

Methods: Retrospektiv wurden Daten von 100 EC-IC-Bypass-Operationen bei Moyamoya-Patienten von Juni 2017 bis August 2020 in unserer neurochirurgischen Klinik ausgewertet. Im ersten postoperativen CT erfolgte die Flächenmessung der Mini-Kraniektomie und Bestimmung des Abstands zum Meatus acusticus externus. Mittels Duplexsonographie am dritten postoperativen Tag und einer MRT-Angiographie am sechsten postoperativen Tag sowie drei Monate nach OP wurde die Durchgängigkeit des EC-IC-Bypasses kontrolliert. Im Anschluss erfolgte einmal jährlich eine ambulante Wiedervorstellung mit erneuter MRT-Bildgebung.

Results: Das Durchschnittsalter der Patienten lag bei 44 Jahren (17-72 Jahre). 68 waren Frauen, 32 Männer. Die durchschnittliche Größe der Mini-Kraniektomie betrug in der Höhe 26,69 mm und in der Breite 19,73 mm (Fläche 529 mm2). Der durchschnittliche Abstand zum Meatus acusticus externus maß 47mm.In den postoperativen Untersuchungen lag die Offenheitsrate der EC-IC-Bypässe bei 100%. Eine Wundheilungsstörung trat bei einem Patienten auf. Weitere Komplikationen wurden nicht beobachtet.

Conclusion: Die Mini-Kraniektomie scheint aufgrund der guten technischen Machbarkeit mit 100%iger Offenheitsrate der Bypässe keinen Nachteil gegenüber der herkömmlichen Trepanation darzustellen. Hinsichtlich Wundheilungsstörungen scheint sich aufgrund des kurzen Hautschnittes ein klarer Vorteil gegenüber der größeren Standard-Trepanation zu zeigen. Durch die kleine Trepanationsfläche konnten zufriedenstellende kosmetische Ergebnisse erzielt werden. Ferner werden durch die osteoklastische Trepanation Metallimplantate zur Knochendeckelrefixation vermieden, sodass postoperativ auch eine 7-Tesla MR-Bildgebung erfolgen kann.