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72. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Neurochirurgie (DGNC)
Joint Meeting mit der Polnischen Gesellschaft für Neurochirurgie

Deutsche Gesellschaft für Neurochirurgie (DGNC) e. V.

06.06. - 09.06.2021

Results of direct posterior atlas ring osteosynthesis of unstable Jefferson burst fractures based on decision making after intraoperative stability testing

Ergebnisse nach der direkten posterioren Atlasringosteosynthese von instabilen Jefferson Berstungsfrakturen auf Entscheidungsgrundlage der intraoperativen Stabilitätsprüfung

Meeting Abstract

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  • Andy Ottenbacher - Krankenhaus der barmherzigen Brüder Trier, Neurochirurgie/Wirbelsäulenzentrum, Trier, Deutschland
  • Ahmed Rizk - Krankenhaus der barmherzigen Brüder Trier, Neurochirurgie/Wirbelsäulenzentrum, Trier, Deutschland
  • Martin Bettag - Krankenhaus der barmherzigen Brüder Trier, Neurochirurgie/Wirbelsäulenzentrum, Trier, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Neurochirurgie. 72. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Neurochirurgie (DGNC), Joint Meeting mit der Polnischen Gesellschaft für Neurochirurgie. sine loco [digital], 06.-09.06.2021. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2021. DocBO-02

doi: 10.3205/21dgnc020, urn:nbn:de:0183-21dgnc0208

Veröffentlicht: 4. Juni 2021

© 2021 Ottenbacher et al.
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Gliederung

Text

Objective: Die posteriore direkte Atlas- oder C1-Ringosteosynthese (C1-RO) ist eine operative Behandlungsoption bei instabilen Jefferson Berstungsfrakturen (JBF) mit möglicher C1-C2 Funktionswiederherstellung. Seit der Erstbeschreibung anteriorer C1-RO 2004 durch Ruf et al., wurden auch posteriore und kombinierte C1-RO beschrieben. In 2 biomechanischen Studien wurde belegt, dass trotz rupturiertem Ligamentum transversum atlantis durch Reposition und C1-RO sekundäre Stabilisatoren in ausreichendem Maße wirksam werden können. Diese Arbeit zeigt die Ergebnisse der posterioren C1-RO und C1-C2 Osteosynthesen, die auf der Entscheidungsgrundlage der von uns beschriebenen intraoperativen Stabilitätsprüfung (Abbildung 1 [Abb. 1]) nach Reposition und C1-RO erfolgt sind.

Methods: Die klinischen und radiologischen Ergebnisse (CT HWS, Funktionsaufnahmen, klinische Kopfrotation, Schmerzangabe) von 5 Fällen (47-75 J., Mean 61 J.) mit instabilen JBF von 2017-2019 mit posteriorer C1-RO oder C1-C2 Osteosynthese mit Therapientscheidung nach intraoperativer Reposition und C1-RO und Stabilitätsprüfung C1-C2 wurden analysiert.

Results: Insgesamt wurden 5 Patienten mit JBF von 2017-2019 einer intraoperativen Stabilitätsprüfung nach angestrebter Reposition und C1-RO unterzogen. Bei 4 Patienten wurde die OP als C1-RO beendet, in einem Fall wurde zu einem C1/C2 Harms/Goel Konstrukt mit Querverbinder erweitert. Alle Patienten mit C1-RO waren schmerzfrei, zeigten knöcherne Konsolidierungen des Atlasringes, und die atlantodentale Distanz in den Funktionsaufnahmen nahm im Verlauf nicht zu. In 2 von 4 Fällen mit C1-RO verblieb eine unvollständige Reposition des Atlasringes. Eine Beziehung des Repositionsergebnisses zur möglichen Kopfrotation bestand nicht.

Conclusion: Die intraoperative Stabilitätsprüfung C1-C2 bei der Versorgung instabiler JBF bei reponiertem und fixiertem C1-Ring mittels posteriorer direkter C1-RO ermöglicht die Abgrenzung zu einer erforderlichen Erweiterung der Osteosynthese (oder einer Fusion) auf C2 (z.B. durch ein C1/C2 Harms/Goel Konstrukt mit Querverbinder s. Abbildung 2 [Abb. 2]). Im Verlauf kommt es nach der C1-RO zu stabilisierenden knöchernen Konsolidierungen des Atlasringes, und die atlantodentale Distanz in Funktionsaufnahmen nimmt nicht zu. Eine unvollständige Reposition des Atlasringes intraoperativ zeigt keinen Bezug zur klinischen Funktionswiederherstellung. Es bedarf dennoch besserer Repositionshilfen für eine vollständige Reposition von dorsal.