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69. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Neurochirurgie (DGNC)
Joint Meeting mit der Mexikanischen und Kolumbianischen Gesellschaft für Neurochirurgie

Deutsche Gesellschaft für Neurochirurgie (DGNC) e. V.

03.06. - 06.06.2018, Münster

Surgical treatment of traumatic odontoid fractures of the elderly – a morbidity and mortality analysis

Meeting Abstract

  • Anna Rienmüller - Klinikum rechts der Isar, Technische Universität München, Neurochirurgische Klinik und Poliklinik, München, Deutschland
  • Vicki Butenschön - Klinikum rechts der Isar, Technische Universität München, Neurochirurgische Klinik und Poliklinik, München, Deutschland
  • Stefan Motov - Klinikum rechts der Isar, Technische Universität München, Neurochirurgische Klinik und Poliklinik, München, Deutschland
  • Niels Buchmann - Klinikum rechts der Isar, Technische Universität München, Neurochirurgische Klinik und Poliklinik, München, Deutschland
  • Jan S. Kirschke - Klinikum rechts der Isar, Technische Universität München, Neuroradiologie, München, Deutschland
  • Bernhard Meyer - Klinikum rechts der Isar, Technische Universität München, Neurochirurgische Klinik und Poliklinik, München, Deutschland
  • Yu-Mi Ryang - Klinikum rechts der Isar, Technische Universität München, Neurochirurgische Klinik und Poliklinik, München, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Neurochirurgie. 69. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Neurochirurgie (DGNC), Joint Meeting mit der Mexikanischen und Kolumbianischen Gesellschaft für Neurochirurgie. Münster, 03.-06.06.2018. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2018. DocP107

doi: 10.3205/18dgnc449, urn:nbn:de:0183-18dgnc4490

Veröffentlicht: 18. Juni 2018

© 2018 Rienmüller et al.
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Gliederung

Text

Ziel: Die operative versus konservative Behandlungsstrategie bei akuten traumatischen Densfrakturen (TDF) beim alten Patienten wird kontrovers diskutiert. Obwohl das Risiko einer Pseudarthrose und die Risiken in Zusammenhang mit der Immobilisation hoch sind, existiert kein Konsensus in Bezug auf die optimale Behandlungsstrategie bei alten Patienten.

Methode: Wir haben daher eine retrospektive Datenbankanalyse aller Patienten, die einen operativen Eingriff nach einer TDF erhalten haben zwischen 2009 und 2016, durchgeführt. Von 213 identifizierten Patienten wurden 181 konsekutiv operierte (103f/78m) Patienten über 60 Jahre (Durchschnittsalter 81±9 Jahre (60-100)) in die Auswertung eingeschlossen. Eine posteriore C1-C2-(C3) Stabilisation nach der Technik von Goel-Harms mit C2 Isthmus- und C1(C3) Massa lateralis Schrauben wurde bei allen Patienten durchgeführt. Patientenakten wurde analysiert nach Anamnese und Nebenerkrankungen. Perioperative Komplikationen, Morbidität und Mortalität sowie Revisionseingriffe während und nach dem stationären Aufenthalt wurden ausgewertet.

Ergebnis: Der häufigste Unfallmechanismus in unserer Auswertung waren einfache Stürze (83.3%), 7.2% erlitten einen Verkehrsunfall und 13% der Patienten erlitten zusätzlich eine C1 Fraktur. Der mittlere präoperative altersadaptierte Charlson Comorbidity Index (CCI) war 6±2.8 (0-19), der mittlere präoperative ASA score war 2.8 (I in 1,5%, II in 38,3%, III in 57%, IV in 3,2%), die mittlere OP-Dauer war 1:49±0:37 h (0:37-3:58). Die mittlere Aufenthaltsdauer war 17±9 Tage (2-37). 3,7% der Patienten erhielten eine Revisionsoperation hauptsächlich bei Schraubenlockerung. Die allgemeine klinische Komplikationsrate lag bei 19.3% präoperativ versus 41.4% postoperativ. Die höchste Inzidenz zeigten hier Harnwegsinfektionen (11.2%), postoperative Pneumonien (10.7%), und Pleuraergüsse (5.1%). Die Mortalität während des stationären Aufenthalts war 3.9%. Wir fanden keine Korrelation zwischen CCI und Komplikationen und CCI und Mortalität.

Schlussfolgerung: Dies ist aktuell die größte konsekutive Fallserie operativ, mittels posteriorer Stabilisation nach Harms-Goel, therapierter TDF. Unserer Meinung nach ist die posteriore Stabilisation der TDF eine valide Behandlungsoption mit ansprechendem Resultat. Randomisiert kontrollierte Studien sind notwendig um einen möglichen Vorteil der einen über die andere Behandlungsstrategie zu zeigen.