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69. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Neurochirurgie (DGNC)
Joint Meeting mit der Mexikanischen und Kolumbianischen Gesellschaft für Neurochirurgie

Deutsche Gesellschaft für Neurochirurgie (DGNC) e. V.

03.06. - 06.06.2018, Münster

Intrakranieller Druck (ICP) und cerebraler Perfusionsdruck (CPP) während des Verlaufs auf der Intensivstation vor dem irreversiblen Hirnfunktionsausfall (Hirntod)

Meeting Abstract

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  • C. Roth - Klinikum Kassel, Neurologische Klinik, Kassel, Deutschland
  • A. Ferbert - Klinikum Kassel, Neurologische Klinik, Kassel, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Neurochirurgie. 69. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Neurochirurgie (DGNC), Joint Meeting mit der Mexikanischen und Kolumbianischen Gesellschaft für Neurochirurgie. Münster, 03.-06.06.2018. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2018. DocBO01

doi: 10.3205/18dgnc242, urn:nbn:de:0183-18dgnc2429

Veröffentlicht: 18. Juni 2018

© 2018 Roth et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Im Irreversiblen Hirnfunktionsausfall (Hirntod) wird ein zerebraler Zirkulationsstillstand postuliert mit einem Anstieg des intrakraniellen Druckes (ICP) über den mittleren arteriellen Druck (MAP). Studien zu ICP und cerebralen Perfusionsdruck (CPP) zum Zeitpunkt des irreversiblen Hirnfunktionsausfalles sind in der Literatur rar. Bisherige Daten haben gezeigt, dass bei einigen Patienten der CPP im irreversiblen Hirnfunktionsausfall leicht erhöht war. Eine minimale cerebrale Restdurchblutung liegt somit nahe.

Material und Methoden: Retrospektive Auswertung von 18 Patienten mit invasiver Hirndruckmonitoring, die einen irreversiblen Hirnfunktionsausfall entwickelten. ICP und CPP zum Zeitpunkt der Hirntoddiagnostik wurden mit unterschiedlichen Zeitpunkten während des Intensivaufenthaltes verglichen: 1. Zeitpunkt von weiten und lichtstarren Pupillen 2. Zeitpunkt zu dem maximale ICP Werte gemessen wurden 3. Zeitpunkt zu dem minimale CPP Werte gemessen wurden.

Ergebnisse: Weite und lichtstarre Pupillen waren im Median 38 Stunden vor der Hirntoddiagnostik nachweisbar (11 - 96 Stunden) mit einem ICP and CPP von 71 mmHg (10 – 102 mmHg) und 29 mmHg (1-96 mmHg). Die maximalen ICP Werte vor der Hirntoddiagnostik waren signifikant höher als während der Diagnostik (149 mmHg versus 104 mmHg). Der mediane CPP während der Hirntoddiagnostik betrug -3 mmHg ( -43 mmHg to 32 mmHg). Insgesamt waren bei 9 Patienten positive CPP Werte zu diesem Zeitpunkt messbar. Von diesen erreichten 8 Patienten CPP-Werte von ≤0 mmHg bereits Stunden vor der Hirntoddiagnostik.

Ergebnisse und Diskussion: Zum Zeitpunkt der Hirntoddiagnostik kann der zerebrale Perfusionsdruck positiv sein. Bei fast allen Patienten erreichte er jedoch bereits zuvor Werte von 0 oder weniger. Während der Hirntoddiagnostik ist der intrakranielle Druck massiv erhöht. Die maximalen Hirndruckwerte werden allerdings schon im Verlauf bereits vor der eigentlichen Hirntoddiagnostik erreicht.