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69. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Neurochirurgie (DGNC)
Joint Meeting mit der Mexikanischen und Kolumbianischen Gesellschaft für Neurochirurgie

Deutsche Gesellschaft für Neurochirurgie (DGNC) e. V.

03.06. - 06.06.2018, Münster

Schmerz und Funktion nach minimalinvasiver Arthrodese des Iliosakralgelenks mit transartikulären Implantaten – 24-Monatsergebnisse

Meeting Abstract

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  • Alexander Podlubniy - Paracelsus-Klinik Adorf-Schöneck, Wirbelsäulenchirurgie/Neurotraumatologie, Schöneck, Deutschland
  • Eduard Kraus - Paracelsus-Klinik Adorf-Schöneck, Wirbelsäulenchirurgie/Neurotraumatologie, Schöneck, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Neurochirurgie. 69. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Neurochirurgie (DGNC), Joint Meeting mit der Mexikanischen und Kolumbianischen Gesellschaft für Neurochirurgie. Münster, 03.-06.06.2018. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2018. DocV170

doi: 10.3205/18dgnc173, urn:nbn:de:0183-18dgnc1737

Veröffentlicht: 18. Juni 2018

© 2018 Podlubniy et al.
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Gliederung

Text

Zielsetzung: Das Iliosakralgelenk ist in bis 25% der Grund für Schmerzen im unteren Rückenbereich, die zu einer Minderung der Lebensqualität und auch zu Behinderungen im Alltag führen können.Konservative Therapien sind oft nicht zufriedenstellend. Zwei randomisierte kontrollierte Studien zeigen, dass das iFuse Implant System (SI -BONE, Inc.) eine bessere Wirkung als die nicht-operative Behandlung hinsichtlich Schmerzlinderung beim ISG-Syndrom hat.

Methode: In unserer Klinik wurden im Zeitraum von Mai 2015 bis November 2017 33 Patienten mit chronischem ISG-Syndrom nach Versagen der konservativen Therapie mit einer minimalinvasiven, transartikulären Arthrodese eines oder beider Iliosakralgelenke mittels triangulärer, bolzenförmiger und porös-beschichteter Titanimplantate operativ versorgt. Alle Patienten erhielten im präoperativen Verlauf konservative Therapien, die aus den üblichen Optionen wie Schmerzmedikation, Physiotherapie, manueller Therapie und therapeutischen Infiltrationen bestanden. Wir berichtenüber unsere 24-Monatsergebnisse.

Ergebnis: Es handelte sich dabei um 20 weibliche und 13 männliche Patienten, das Durchschnittsalter betrug 61 Jahre. Alle Patienten wurden vor dem Eingriff am ISG diagnostisch infiltriert. 18 der 33 Patienten hatten bereits eine lumbale Fusionsoperation hinter sich. Nach Versagen der konservativen Therapie betrug der VAS-Wert zwischen 5 und 9. Im Eingriff erhielten die Patienten mind. 2 Implantate (3 Pat.) oder 3 Implantate (30 Pat.) pro ISG, die mittlere OP-Dauer bei 36 Eingriffen betrug 76 min, 6 Patienten erhielten eine bilaterale ISG-Fusion zu unterschiedlichen Zeitpunkten. Die Gesamt-Verweildauer im Krankenhaus betrug 4,7 Tage im Durchschnitt. Direkt postoperativ zeigte sich eine durchschnittliche Reduzierung des VAS um 4,9 Punkte. Alle Patienten wurden am OP-Tag mobilisiert und auf eine Teilbelastung mit Unterarmgehstützen für 3 Wochen angeleitet, alle ließen sich problemlos selbständig mobilisieren. Es wurde einmalig eine stabile nicht OP-bedürftige Ilium/Sakrum Fraktur beobachtet, einmalig eine oberflächliche Wundheilungsstörung. Nach 6, 12 und 24 Monaten bestätigte sich die VAS-Reduzierung um ca. 50%.

Schlussfolgerung: Unsere 24-Monatsergebnisse deuten darauf hin, dass die ISG-Arthrodese mit iFuse eine zufriedenstellende Therapiealternative nach erfolgloser konservativer Therapie des ISG-Syndroms darstellt. Sie führt zu einer signifikanten Reduktion des ISG-Schmerzes und verbessert deutlich die Funktionsbeeinträchtigung des Patienten.

Abbildung 1 [Abb. 1] , Abbildung 2 [Abb. 2]