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Das flixOflex – ein neues Implantat für die Linsenchirurgie? Eine optische Qualitätsbewertung
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Veröffentlicht: | 3. Juni 2025 |
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Hintergrund: Das flixOflex (PCR) ist ein innovatives Implantat, welches entwickelt wurde, um verbleibende Herausforderungen in der Linsenchirurgie zu bewältigen. Es kann nach der Linsenextraktion zusammen mit einer IOL in den Kapselsack implantiert werden. Durch Aufspannen des Kapselsacks (peripheral capsule reconstructor, PCR) soll es gängige postoperative Komplikationen wie Nachstar und Kapselphimosen verhindern und eine optimale IOL-Zentrierung gewährleisten. Das PCR wurde von Prof. Pallikaris und seinem Team entwickelt und bereits mit mehreren Innovationspreisen ausgezeichnet, darunter dem ASCRS Film Award 2024. Vor einer klinischen Anwendung ist es essenziell sicherzustellen, dass es die hohe optische Qualität von IOLs nicht beeinträchtigt.
Material und Methoden: Daher wurde in der vorliegenden Studie die optische Qualität von IOLs, welche in das PCR implantiert wurden, in einem Laborsetting mittels Modulationstransferfunktion (MTF) bestimmt und das Potenzial einer Streulichtentstehung bewertet. Fünf monofokale (Acrysof IQ SN60WF) und fünf multifokale (AcrySof IQ PanOptix Trifocal) hydrophobe IOLs, die in fünf PCRs implantiert wurden, wurden bei verschiedenen Blendenöffnungen, räumlichen Frequenzen und Fokusdistanzen untersucht. Weiterhin wurde die vertikale und horizontale Dezentrierung der IOLs im PCR analysiert.
Ergebnisse: Die Implantation in das PCR bewahrte die hohe optische Qualität von monofokalen und multifokalen IOLs. Postoperative Veränderungen der MTF waren minimal und statistisch nicht signifikant (p>0,1), mit einer Veränderung von -0,013 für den Fernfokus bei monofokalen IOLs und weniger als ±0,02 für Fern-, Zwischen- und Nahfokusse bei multifokalen IOLs bei 50 lp/mm und einer Blendenöffnung von 3 mm. Die Fixationsclips des PCRs führten zu einem statistisch signifikanten, aber klinisch nicht relevantem Anstieg des Streulichts um 0,10 log(s) bei größeren Pupillenöffnungen (5,5 mm). Das Implantat gewährleistete einen hohen Grad an IOL-Zentrierung, wobei die Zentrierung entlang der Clipachse (Dezentrierung <0,03 mm) leicht besser, aber nicht signifikant im Vergleich zur Haptikachse (<0,25 mm) war. Es wurden keine klinisch relevanten Effekte auf das Streulicht oder die Dezentrierung beobachtet.
Schlussfolgerung: Die Implantation von monofokalen und multifokalen IOLs in das PCR bewahrt deren hohe optische Qualität. Das PCR könnte eine stabile Fixierung von IOL-Designs ermöglichen, die empfindlich auf Dezentrierung oder Kippung reagieren, selbst in einem suboptimalen Kapselsack-Szenario.