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Licht oder Schall in der „Phako“?
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Veröffentlicht: | 3. Juni 2025 |
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Einleitung: Mit dem Cetus-Nanolaser der Firma A.R.C gibt es seit längerer Zeit eine Innovation der operativen Herangehensweise in der Kataraktoperation. Hierbei findet ein Zerkleinern der natürlichen Linse durch einen Laser, anstatt durch Ultraschall, statt. Der Hersteller verspricht sich, insbesondere durch eine geringere Wärmentwicklung, ein besseres Nebenwirkungs- bzw. Komplikationsprofil. Wir haben im Rahmen einer aktuell laufenden Studie zum intraindividuellen Vergleich beider Operationsmethoden die vorläufigen Ergebnisse ausgewertet.
Methoden: Im Rahmen einer Kohortenstudie wurden im intraindividuellen Vergleich die Tensiowerte in mmHg, der bestkorrigierte Visus in logMAR, die Endothelzellzahl, die Hexagonalität der Endothelzellen in %, die benötigte Energie in J, der intraoperative Flüssigkeitsverbrauch in ml, die Dauer der Operation in Sekunden, die Kernhärte nach LOCS III und die Hornhautdicke in µm erfasst. Dabei konnten 44 Augen von 22 Patienten, vor, während und sowohl einen Tag, als auch einen Monat nach der Kataraktoperation erfasst werden. Der Shapiro-Wilk-Test wurde verwendet, um die Normalverteilung von metrischen Variablen zu bestimmen. Zur Signifikanzanalyse wurde der Wilcoxon-Vorzeichen-Rang-Test bzw. ein gepaarter t-test benutzt. Das Signifikanzniveau wurde auf p<0,05 festgelegt.
Ergebnisse: Im Gruppenvergleich zeigte sich in der Nanolaser- bzw. Phakoemulsifikationsgruppe intraoperativ für die verwendete Energie (88,97±197,33 vs. 224,53±225,25), den intraoperative Flüssigkeitsverbrauch (245±101 vs. 201±45), die Kernhärte (2,64±0,74 vs. 2,6±0,52), die Operationsdauer (707±364 vs. 509±174), ein statistisch signifikanter Gruppenunterschied (p<0,05) nur für die Operationsdauer und die verwendete Energie. Für den 1. postoperativen Tag konnte für die Hornhautdicke (616±62 vs. 666±122) und die Tensiowerte (16±6 vs. 16±6) kein statistisch signifikanter Unterschied festgestellt werden. Auch einen Monat postoperativ bestand hinsichtlich des korrigierten Visus (0,0314±0,0954 vs. 0,0197±0,0788), der Endothelzellzahl (1.795±305 vs. 1.882±223), sowie der Hexagonalität der Endothelzellen (52±26 vs. 55±30), als auch Hornhautdicke (570±50 vs. 560±44) und Tensiowerten (13±4 vs. 14±4) kein statistisch signifikanter Unterschied.
Diskussion: In dieser Studie zeigen beide Operationsmethoden vergleichbare Ergebnisse. Ein verbesserter Endothelschutz lässt sich aus den bisherigen Daten nicht ableiten, allerdings zeigt sich in unserem Fall eine niedrigere benötigte Gesamtenergie beim Vorgehen mit dem Nanolaser im Vergleich zur Phakoemulsifikation. Eine kürzere Operationsdauer in der Phakoemulsifikations-Gruppe führen wir auf das routiniertere OP-Setting zurück. Die Aussagekraft ist auf Grund der der Patientenzahl aktuell noch etwas limitiert.