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Visuelle und ultrastrukturelle Analyse nach Splitting der Descemet-Membran des Empfängers während Descemet Membrane Endothelial Keratoplasty
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Veröffentlicht: | 3. Juni 2025 |
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Hintergrund: Während der Descemetorhexis bei Descemet Membrane Endothelial Keratoplasty (DMEK) kann es zu einer lamellären Spaltung der Descemet-Membran (DM) des Empfängers kommen, wodurch DM-Reste auf der Hornhautrückfläche zurückbleiben. Diese Studie untersucht den Einfluss des lamellären Splittings während der Descemetorhexis bei DMEK auf das chirurgische Ergebnis sowie die histologische Ultrastruktur der gespaltenen DM.
Methoden: In diese prospektive, beobachtende, monozentrische Kohortenstudie wurden 129 pseudophake Augen von 102 Patienten mit Fuchs’scher Hornhautendotheldystrophie oder pseudophaker bullöser Keratopathie inkludiert und je nach Auftreten von intraoperativem Splitting in zwei Gruppen aufgeteilt. Bei Auftreten von Splitting der DM des Empfängers wurden die Reste poliert, aber keine weiteren chirurgischen Manipulationen vorgenommen. Das primäre Ergebnis war der korrigierte Fernvisus (CDVA) vier Monate nach der DMEK. Sekundäre Endpunkte waren die zentrale Hornhautdicke (CCT), die dünnste Hornhautdicke (TCT) und die posteriore corneale Densitometrie (PCD) in der Scheimpflug-Tomographie sowie der Endothelzellverlust (ECL) und die Rebubbling-Rate. Die Unterschiede zwischen den beiden Gruppen wurden mit Hilfe von geclusterten Wilcoxon-Rangsummentests oder einem Chi-Quadrat-Test statistisch ausgewertet. Für die histopathologische Analyse wurden entnommene DM mittels Raster- und Transmissionselektronenmikroskopie untersucht.
Ergebnisse: Intraoperatives Splitting wurde bei 36 Augen (27,9%) beobachtet. Der postoperative CDVA in der Gruppe mit Splitting (0,12±0,12 logMAR) unterschied sich nicht signifikant von der Gruppe ohne Splitting (0,12±0,12 logMAR; p=0,96). CCT, TCT, PCD, ECL und die Rebubbling-Rate unterschieden sich vier Monate nach DMEK ebenfalls nicht signifikant zwischen beiden Gruppen (p>0,05). In der ultrastrukturellen Analyse hatte die gesplittete Lamelle eine Dicke von 2 µm und zeigte ein raues Spalt-Interface.
Schlussfolgerungen: Ein unbeabsichtigtes lamelläres Splitting der DM des Empfängers während DMEK hat keinen signifikanten Einfluss auf das visuelle Ergebnis. Daher kann die intraoperative Politur der DM-Reste diese Komplikation adäquat beseitigen, um das visuelle Ergebnis zu optimieren.