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37. Kongress der Deutschsprachigen Gesellschaft für Intraokularlinsen-Implantation, Interventionelle und Refraktive Chirurgie (DGII)

Deutschsprachige Gesellschaft für Intraokularlinsen-Implantation, Interventionelle und Refraktive Chirurgie (DGII)

02.03. - 04.03.2023, Weimar

Die Rolle der Duplex-Sonographie zum Nachweis von AAION

Meeting Abstract

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  • Jana Riedl - Mainz
  • M. El-Jade - Mainz

Deutschsprachige Gesellschaft für Intraokularlinsen-Implantation, Interventionelle und Refraktive Chirurgie. 37. Kongress der Deutschsprachigen Gesellschaft für Intraokularlinsen-Implantation, interventionelle und refraktive Chirurgie. Weimar, 02.-04.03.2023. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2023. Doc23dgii71

doi: 10.3205/23dgii71, urn:nbn:de:0183-23dgii719

Veröffentlicht: 2. März 2023

© 2023 Riedl et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Die Temporalarterienbiopsie wurde seit 1932 als alleiniges zuverlässiges diagnostisches Mittel zum Nachweis von Riesenzellarteriitis (RZA) angesehen, jedoch es gab einen Paradigmenwechsel in Europa. Die neusten EULAR-Empfehlungen vom Jahr 2018 besagen, dass auf eine Biopsie verzichtet werden kann, wenn RZA anhand der Kombination von Klinik, Labor und Bildgebung nachgewiesen oder ausgeschlossen werden kann. Ziel dieser Arbeit ist ein Algorithmus zur Differenzierung zwischen arteriitischer und nicht-arteriitischer AION zu etablieren. Insbesondere wurde dabei der Stellenwert der Duplexsonographie evaluiert.

Methoden: In unserer retrospektiven Studie wurden insgesamt 38 Fälle eingeschlossen, die sich in den Jahren 2018 bis 2021 bei AION oder ZAV in unserer Behandlung befanden und sowohl eine Duplexsonographie als auch eine Biopsie der A. temporalis erhielten. Der histopathologische Befund war in 55,2% (21/38) mit einer RZA vereinbar.

Ergebnisse: Die Duplexsonographie errichte eine Sensitivität von 65% und eine Spezifität von 100% (wenn zwei unschlüssige Sono-Befunde ausgeschlossen werden). Daher ergibt die Begrenzung der Biopsie auf einzig Verdachtsfälle mit negativen oder unklaren Befunden in der Sonographie eine gleiche Sensitivität und Spezifität wie die primäre Biopsie aller Fälle. Dabei reduziert sich die Notwendigkeit einer Biopsie um 39,5%.

Schlussfolgerungen: Die Anwendung eines diagnostischen Algorithmus, in dem die Duplexsonographie eine Schlüsselrolle spielt, kann die Notwendigkeit einer Biopsie deutlich reduzieren. Das ist risikoärmer und kosteneffektiver als die primäre Biopsie aller Fälle.