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37. Kongress der Deutschsprachigen Gesellschaft für Intraokularlinsen-Implantation, Interventionelle und Refraktive Chirurgie (DGII)

Deutschsprachige Gesellschaft für Intraokularlinsen-Implantation, Interventionelle und Refraktive Chirurgie (DGII)

02.03. - 04.03.2023, Weimar

Fünfjahresresultate nach Ab-externo-Kanaloplastik bei POWG

Meeting Abstract

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  • Christoph Ennerst - Berlin
  • K. Tetz - Berlin
  • M. Tetz - Berlin

Deutschsprachige Gesellschaft für Intraokularlinsen-Implantation, Interventionelle und Refraktive Chirurgie. 37. Kongress der Deutschsprachigen Gesellschaft für Intraokularlinsen-Implantation, interventionelle und refraktive Chirurgie. Weimar, 02.-04.03.2023. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2023. Doc23dgii68

doi: 10.3205/23dgii68, urn:nbn:de:0183-23dgii688

Veröffentlicht: 2. März 2023

© 2023 Ennerst et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Bei der Ab-externo-Kanaloplastik handelt es sich um eine nichtfiltrierende Glaukomoperation, bei welcher der Schlemm’sche Kanal mittels eines lasergeführten Katheters über 360° sondiert und mit dem Zurückziehen des Katheters eine 10-0 Prolenenaht in den Schlemm’schen Kanal eingebracht wird, um diesen dauerhaft offen zu halten. Wir stellen hier unsere Fünfjahresergebnisse nach Ab-externo-Kanaloplastik bei primärem Offenwinkelglaukom vor.

Methoden: Wir analysierten nach Erteilung eines positiven Ethikvotums durch die lokale Ethikkommission retrospektiv 32 Augen von 23 phaken (n=17) und pseudophaken (n=15) Patienten, bei denen eine Ab-externo-Kanaloplastik als Stand-alone-Operation durchgeführt wurde. Hierbei wurden Patienten mit primärem Offenwinkelglaukom mit Zieldrucküberschreitung sowie mit Medikamentenunverträglichkeiten gegen Antiglaukomatosa eingeschlossen. Der intraokulare Druck sowie die Anzahl angewandter Antiglaukomatosa wurden präoperativ sowie zu definierten Zeitpunkten (1 Woche, 1 Monat, 6 Monate, 1 Jahr, 3 Jahre, 5 Jahre) erhoben bzw. gemessen.

Ergebnis: Präoperativ lag der IOD bei 20,8±4,8 mmHg (n=32) und die Anzahl verwendeter Antiglaukomatosa bei 1,8±1,9 (n=32). Nach 1 Woche lag der IOD durchschnittlich bei 11,6±7,6 mmHg (n=32), kein Patient erhielt zu diesem Zeitpunkt Antiglaukomatosa. Nach 1 Monat lag der IOD durchschnittlich bei 14,4±4,1mmHg (n=30), die Anzahl an Antiglaukomatosa bei 0,07±0,4 (n=29). Nach 6 Monaten zeigte sich ein IOD-Rückgang auf 13,6±3,0 mmHg (n=28) und es wurden 0,08±0,41 (n=23) Antiglaukomatosa angewendet. Nach 1 Jahr lag der IOD im Durchschnitt bei 13,7±3,4 mmHg (n=29) und Patienten verwendeten im Durchschnitt 0,1±0,4 (n=29) Antiglaukomatosa. Nach 3 Jahren zeigte sich ein durchschnittlicher IOD von 13,6±2,4mmHg (n=30) und es wurden 0,1±0,4 (n=30) Antiglaukomatosa getropft. 5 Jahre postoperativ lag der IOD im Durchschnitt bei 13,2±3,2 mmHg (n=20) und die Anzahl verwendeter Antiglaukomatosa bei 0,4±0,7 (n=20). Bei 16 von 20 Patienten war auch nach 5 Jahren keine Tropftherapie mehr zur Einhaltung des Zieldrucks notwendig.

Schlussfolgerung: Die Ab-externo-Kanaloplastik mit Einbringen einer 10-0 Prolenenaht in den Schlemm’schen Kanal ist ein komplikationsarmes Operationsverfahren, welches bei einer Mehrzahl der Patienten auch noch 5 Jahre postoperativ weiter eine signifikante Augeninnendrucksenkung und Medikamenteneinsparung ermöglicht.